Was das neue Jahr am Ende bringen wird, lässt sich an seinem Beginn meist noch nicht vollkommen abschätzen. Dennoch geht die deutsche Industrie das Jahr 2022 wesentlich entspannter an als vor zwölf Monaten das Jahr 2021 begrüßt wurde. Ein wesentlicher Grund für die höhere Zuversicht sind die gut gefüllten Auftragsbücher.
Eine kurz vor dem Jahreswechsel vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln durchgeführte Umfrage unter 48 Wirtschaftsverbänden macht deutlich, dass die aktuelle Stimmung in fast der Hälfte der Verbände besser ist als zum Jahreswechsel 2020/2021 und dass, obwohl die Republik dank Omikron möglicherweise vor einer neuen Infektionswelle steht.
Nur in sechs der befragten 48 Wirtschaftsverbände ist die Stimmung in diesem Jahr noch schlechter als vor einem Jahr. Allerdings erwarten auch diese Verbände im neuen Jahr keine Rückgänge ihrer Produktion, sondern in allen Branchen wird für 2022 zumindest mit einer gleichbleibenden oder sogar mit einer steigenden Produktion gerechnet.
Omikron als Unsicherheitsfaktor
Während neun Branchen davon ausgehen, dass ihre Produktion im Jahr 2022 auf dem Niveau von 2021 verharren wird, gehen 39 Verbände optimistisch in das neue Jahr und erwarten einen Anstieg ihrer Produktion. Im Vergleich zu früheren Jahreswechseln ist damit derzeit eine ausgesprochen optimistische Erwartungshaltung für die deutsche Wirtschaft kennzeichnend.
Erfreulich auch für die Arbeitnehmer ist, dass die Hälfte der Verbände erwartet, dass sich der in 2021 zu beobachtende Investitionsstau auflösen wird. Deshalb gehen 21 Verbände davon aus, dass die Zahl ihrer Beschäftigten steigen wird, während acht Branchen von einer rückläufigen Mitarbeiterzahl ausgehen.
Welche Auswirkungen die neue Omikron-Variante des Corona-Virus auf die Betriebe haben wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Die mögliche Bandbreite reicht deshalb von überhaupt keine Konsequenzen bis hin zu einem Produktionsstopp, weil zu viele Mitarbeiter krank oder in Quarantäne sind.