Beim regelmäßigen Einkauf im Supermarkt fällt sehr schnell auf, dass der Milchpreis aber auch die Preise für Milchprodukte wie Quark und Käse in den vergangenen Monaten sehr stark angestiegen sind. Im Hintergrund steht ein sehr deutlicher Rückgang der deutschen Milchproduktion.
Sie ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts aus dieser Woche auf nur noch 7,6 Milliarden Liter Trinkmilch zurückgegangen. Weniger Milch produzierten die Bauern seit dem Jahr 2002 in keinem anderen Jahr. Allein im Vergleich zum Vorjahr, als noch knapp 8,2 Milliarden Liter Milch in den Verkauf kamen, ging die zum Absatz bestimmte Milchmenge um 7,1 Prozent zurück.
Rückläufig ist allerdings auch der Verbrauch. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sank der Pro-Kopf-Verbrauch von sogenannter Konsummilch in Deutschland 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 47,8 Kilogramm und lag damit auf den niedrigsten Wert seit 1991.
Milchersatzgetränke werden immer beliebter
Ein wesentlicher Grund für den geringeren Milchkonsum der Bundesbürger ist der Trend zu pflanzlichen Milchalternativen. Er hat sich im Jahr 2021 weiter fortgesetzt. Im vergangenen Jahr wurden 296,1 Millionen Liter Pflanzendrinks nach Deutschland eingeführt. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Anstieg um 42 Prozent. Sie hatten einen Wert von 199,3 Millionen Euro.
Verglichen mit dem Jahr 2017 haben sich die Importe von Pflanzendrinks sogar mehr als verdreifacht, denn damals wurden lediglich 89,5 Millionen Liter importiert. Mit 35,4 Prozent stammt der größte Teil dieser Importe aus Belgien. Weitere wichtige Lieferanten für Pflanzendrinks sind Schweden mit 23,4 Prozent und Italien mit 13,3 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Österreich mit 10,8 Prozent und Frankreich mit 10,3 Prozent.
Leicht gesunken sind hingegen die deutschen Exporte von Pflanzendrinks. Sie hatten im Jahr 2021 einen Umfang von 117,7 Millionen Liter. Ein Jahr zuvor waren noch 118,4 Millionen Liter oder 0,6 Prozent mehr exportiert worden. Gegenüber dem Jahr 2017, als nur 64,6 Millionen Liter Pflanzendrinks exportiert wurden, ergibt sich aber immer noch eine Zunahme von 82,1 Prozent.