Die Zahl der in Deutschland in der Landwirtschaft arbeitenden Personen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) unter die Grenze von einer Million Personen gefallen. Gegenüber der letzten Landwirtschaftszählung, die im Jahr 2010 vorgenommen worden war, sank die Zahl der Beschäftigten bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent auf rund 938.000 Personen.
Im gleichen Zeitraum ging auch die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um etwa 13 Prozent zurück. Da sich beide Zahlen in etwa gleich entwickelten, erfuhr auch die Zahl der auf einem Hof beschäftigten Personen mit 3,6 Arbeitskräften pro Betrieb keine große Veränderung.
Betrachtet man hingegen die Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Personen je 100 Hektar, so hat sich das Verhältnis in den letzten zehn Jahren von 6,6 auf nur noch 5,6 Personen reduziert. Entscheidend für diese Entwicklung ist, dass die Größe der Betriebe gewachsen und der Grad der Technisierung und Digitalisierung angestiegen ist.
Große Unterschiede zwischen Ost und West
Einen großen Anteil an den in der Landwirtschaft Beschäftigten haben Mitglieder der Familie des Eigentümers. Sie stellten mit 434.000 Arbeitskräften im vergangenen Jahr einen Anteil von 46 Prozent der Bediensteten. Neben ihnen arbeiten 228.900 ständig angestellte Arbeitskräfte, die nicht zur Familie des Eigentümers gehören. Ergänzt werden sie von 274.700 Saisonarbeitskräften.
Einen großen Unterschied gibt es auch weiterhin zwischen Ost und West in der Struktur der Beschäftigten und beim juristischen Rahmen innerhalb dessen die Tätigkeit ausgeübt wird. Im Westen dominieren die Einzelunternehmer und die für sie tätigen Familienangehörigen. Im Osten werden zahlreiche Betriebe juristische Personen oder als Personengesellschaften geführt. Aus diesem Grund überwiegen hier die ständig angestellten Arbeitskräfte.
Hinsichtlich der Saisonarbeiter spielt die geographische Lage hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist die Frage, was angebaut wird. Betriebe mit den Schwerpunkten Obst-, Gemüse- und Weinanbau beschäftigen traditionell einen deutlich höheren Anteil an Saisonkräfte. Er kann wie zum Beispiel in Rheinland-Pfalz auf bis zu 50 Prozent aller Arbeitskräfte anwachsen.