m Vergleich zu anderen Energiequellen besitzt der elektrische Strom Besonderheiten. Sie müssen beachtet werden, soll das Stromnetz nicht plötzlich zusammenbrechen. Strom muss dann zur Verfügung stehen, wenn er gebraucht wird. Er kann aber anders als andere Energiequellen wie Kohle, Öl oder Gas nicht gut gespeichert werden.
Batterien reichen als Speicher nur für kleinere Strommengen. Außerdem stellen sie eine recht teure Lösung des Problems dar. Der Strom muss im Netz deshalb immer dann zur Verfügung stehen, wenn er gebraucht wird. Es kommen daher verschiedene Kraftwerkstypen zum Einsatz. Sie dienen entweder dazu, die Grundlast, also den Strom, der immer zu jeder Tages- uns Nachtzeit benötigt wird, oder die Spitzenlast abzudecken.
Für die Erzeugung der Grundlast waren bisher Kohle- und Atomkraftwerke zuständig. Sie benötigen jedoch eine gewisse Zeit, um ihre volle Leistung zu entfalten. Aus diesem Grund liefen sie im Dauerbetrieb und produzierten etwas 90 Prozent der installierten Leistung. Steigt der Strombedarf kurzfristig jedoch an, müssen andere Kraftwerkstypen aushelfen.
Wandeln am Abgrund des Blackouts
Sie müssen, um diese Funktion ausfüllen zu können, über zwei Eigenschaften verfügen. Zum einen müssen sie zu jeder beliebigen Zeit in Funktion gebracht werden. Hinzu kommt, dass nicht viel Zeit vergehen darf, bis diese Anlagen Strom erzeugen, denn ansonsten droht ein Zusammenbruch des Stromnetzes.
Solaranlagen und Windräder erfüllen diese Funktion nicht, denn fallen die Verbrauchsspitzen in die Nacht bzw. herrscht Flaute, kann gar kein zusätzlicher Strom zur Verfügung gestellt werden. Deshalb waren in Deutschland bislang die schnell an- und abschaltbaren Wasser- und Gaskraftwerke vorgesehen, wenn es galt, die Zeiten mit einem erhöhten Stromverbrauch zu überbrücken.
Die Energiewende sieht nun jedoch vor, dass die Kohle- und Atomkraftwerke nicht mehr betrieben werden. Damit müssen die Gaskraftwerke die Verantwortung für die Grundlast übernehmen, denn die regenerativen Energien können auch bei stärkstem Ausbau an dieser Stelle keine Sicherheit bieten.
Strom, der mit Gas erzeugt wird, ist allerdings teurer als Kohle- oder Atomstrom. Das ist ein Grund für die stark gestiegenen Strompreise. Hinzu kommt die Gefahr eines Blackouts in den Nachtstunden und bei Flaute, denn dann müssen die Gaskraftwerke nicht nur die Grundlast, sondern auch die Spitzenlast bereitstellen. Dafür reichen, selbst wenn genügend Gas zur Verfügung stehen sollte, allerdings die Kapazitäten noch nicht aus.