Die Herstellung von Bekleidung hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert. Im Vergleich zum Jahr 2000 verkauften die Bekleidungsgeschäfte im Jahr 2014 bis zu 60 Prozent mehr an Waren. Diese wurden von den Kunden aber immer seltener getragen. Fast-Fashion bezeichnet die Branche diesen relativ neuen Modetrend.
Zum Teil landeten die Textilien bereits auf dem Müll, nachdem ihre Käufer sie lediglich siebenmal getragen hatten. Als Müll wird Fast-Fashion gleich aus zwei Gründen zu einem Problem. Der erste Grund ist seine Menge. Jährlich landen 59.000 Tonnen nicht verkaufter Kleidung aus Europa und den USA auf Mülldeponien in Chile.
Der zweite Grund, aus dem Fast-Fashion zu einem Problem wird, ist das Material der Kleidung. Sie besteht zumeist aus einem Mischgewebe, das sich aus verschiedenen meist synthetischen Stoffen zusammensetzt. Durch sie kann die Kleidung nur schwer recycelt werden. Außerdem wird sowohl beim Waschen wie auch beim Verbrennen der Kleidung Mikroplastik frei.
Entzieht die EU-Kommission Fast-Fashion die Grundlage?
Hergestellt wird die Kleidung, die in Deutschland als Fast-Fashion verkauft wird, vor allem in China und in Bangladesch. Beide Länder exportierten in den vergangenen Jahren Waren im Wert von bis zu 7,84 Millionen Euro nach Deutschland. Dies könnte sich mittelfristig ändern, denn die EU-Kommission strebt wesentliche Veränderungen an.
In Brüssel plant man nicht weniger als einen Wandel für Hersteller und Konsumenten, denn eine im März vorgestellte Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte sieht vor, dass die Anforderungen an die Herstellung von Produkten erhöht werden. Sie sollten das Wohlergehen der EU-Bürger erhöhen, nachhaltiges Wachstum sicherstellen und Ressourcen und Materialien schonen.
Der EU-Kommission schwebt nicht weniger als eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft vor. Mit ihr soll Europas Energie- und Ressourcenabhängigkeit reduziert werden. Auf die Hersteller von Fast-Fashion-Kleidung werden damit neue Anforderungen auch hinsichtlich der Haltbarkeit und der Langlebigkeit ihrer Produkte zukommen. Sie könnten letztlich dazu führen, dass Fast-Fashion zu einem Auslaufmodell wird.