Der massive Anstieg der Preise geht weiter. Gerade im Großhandel entwickelt sich die Inflation immer mehr zu einer galoppierenden Inflation und damit für Wirtschaft und Verbraucher zu einer massiven Gefahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, stiegen die Großhandelspreise im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 15,2 Prozent an.
Auch im Vergleich zum September 2021 war eine deutliche Teuerung zu spüren, denn innerhalb von nur 31 Tagen stiegen die Großhandelspreise erneut um weitere 1,6 Prozent an. Eine derart hohe Teuerung hatte es zuletzt im März 1974 gegeben. Damals waren die Großhandelspreise im Zuge der ersten Ölkrise um 15,8 Prozent gestiegen.
Im September hatte der Anstieg der Großhandelspreise noch bei 13,2 Prozent gelegen und im August waren es „nur“ 12,3 Prozent. Damit wird deutlich, dass sich die Inflation nicht etwa abschwächt, sondern weiter beschleunigt und es ist zu befürchten, dass dieser massive Inflationsschub schon in Kürze beim Endverbraucher ankommen wird.
Rohstoffe und Vorprodukte als maßgebliche Preistreiber
Getrieben wird die Preisentwicklung auch weiterhin sehr stark von den Rohstoffpreisen und der Knappheit bei den Vorprodukten. Wie im September so hatte auch im Oktober der Anstieg der Preise für Mineralölerzeugnisse von 54,7 Prozent den größten Einfluss auf die Veränderung der Großhandelspreise.
Deutliche teurer als noch vom einem Jahr waren auch Altmaterialien und Reststoffe. Ihr Preis erhöhte sich im Vergleich zum Oktober 2020 um 81,2 Prozent. Auch Erze, Metalle und Metallhalbzeug verzeichnete mit einem Anstieg von 60,9 Prozent eine massive Teuerung.
Ebenfalls deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten die Käufer von Roh- und Schnittholz. In diesem Segment des Großhandels betrug der Preisanstieg 48,4 Prozent. Nicht ganz so stark verteuerten sich Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel. Ihr Preis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 26,8 Prozent.