Junge Investmentbanker, die bei der US-Großbank Goldman Sachs anheuern, haben es nach landläufiger Meinung geschafft. Sie zählen zu den besten ihres Fachs, haben einen harten Auswahlprozess durchlaufen und sind bei einer der Top-Adressen der Wall Street untergekommen. Nun sollten Reichtum und ein gutes Leben eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein.
Die Wirklichkeit bei Goldman Sachs sieht offenbar anders aus, denn gerade die jungen Nachwuchsanalysten sollen sich einer internen Umfrage
zufolge über eine zu hohe Arbeitsbelastung beklagt haben. Von Wochen mit bis zu 105 Stunden Arbeit sei die Rede gewesen weswegen die Bitte geäußert wurde, die eigene Wochenarbeitszeit auf 80 Stunden zu begrenzen und die Arbeit spätestens am Freitag um 21 Uhr ruhen zu lassen.
Wie die Financial Times berichtete hat Goldman Sachs in der Zwischenzeit auf den Unmut seiner jungen Mitarbeiter reagiert. Dies geschah in einer Weise, in der an der Wall Street sehr oft Probleme gelöst werden: mit Geld. Die jungen Nachwuchskräfte werden in Zukunft besser bezahlt und erhalten fast 30 Prozent mehr Geld.
Money never sleeps
Geld schläft nicht, hatte der von Michael Douglas gespielte Gorden Grekko im Film „Wallstreet“ 1987 gerufen und seine Kollegen zu mehr Arbeit angestachelt. Die Konkurrenz schläft aber auch nicht, und da andere Investmentbanken wie JP Morgan und die Citigroup die Gehälter für ihre jungen Nachwuchsbanker in den letzten Monaten angehoben hatten, sah sich offenbar auch Goldman Sachs genötigt, diesem Beispiel zu folgen.
Wer nach den neuen Konditionen bei der US-Investmentbank seine Karriere beginnt, startet mit einem Einstiegsgehalt von 110.000 US-Dollar. Im zweiten Jahr steigt das Salär bereits auf 125.000 US-Dollar. Dazu kommen die erfolgsabhängigen Boni. Bestätigen wollte Goldman Sachs den Bericht der Financial Times bislang jedoch noch nicht.
Da Übernahmen, Fusionen und neue Börsengänge aktuell boomen, verdient Goldman Sachs in diesem Jahr sehr gut und die jungen Nachwuchskräfte können sich über Arbeit nicht beklagen. Vermutlich auch deshalb fiel es der Investmentbank leicht, dem Beispiel der Konkurrenz zu folgen. Denn: Würden zu viele dem Ruf des Geldes folgen und zu JP Morgan oder zur Citi-Bank wechseln, würde es für Goldman Sachs vermutlich deutlich teurer werden.