Seitdem sich die Fußballstadien langsam wieder für die Fans öffnen, zieht auch das Geschäft mit dem Verkauf der Trikots wieder deutlich an. Während der Pandemie hatte es hingegen einen herben Einbruch gegeben. Dieser ist auch für Außenstehende leicht nachvollziehbar, denn während die Fans im Stadion gerne mit dem neusten Trikot des eigenen Vereins auflaufen möchten, wurden die Leibchen zuhause auf dem eigenen Sofa bei den Geisterspielen der vergangenen Saison nicht übergestreift.
Über Erfolg oder Misserfolg einer Kollektion entscheidet nicht allein das Design oder die Frage, ob die Fans wieder in die Stadien hineindürfen oder den Spielen weiterhin fern bleiben müssen. Auch der Erfolg oder Misserfolg der eigenen Mannschaft schlägt unmittelbar auf den Absatz der jeweiligen Trikots durch.
Gut zu beobachten war dies im Juni bei der Fußballeuropameisterschaft. Am Tag, als Deutschland Portugal schlug und die Chance für ein Weiterkommen deutlich gestiegen war, zogen die Käufe im Online-Shop des Herstellers Adidas unmittelbar nach dem Schlusspfiff deutlich an. Wenige Tage später gingen die Verkäufe nach dem Scheitern in London spürbar zurück und die Preise wurden um 50 Prozent gesenkt.
Besonders die großen Vereine profitieren
Ein Geschäft ist der Verkauf der eigenen Trikots, von denen pro Verein zumeist drei Varianten, ein Heimspieltrikot, ein Auswärtstrikot und ein Ausweichtrikot produziert werden in jedem Fall, denn im günstigsten Fall ist das Shirt zu einem Normalpreis von 90 Euro zu erwerben. Spitzenvereine wie Paris Saint Germain (PSG) verlangen sogar 140 Euro pro Trikot.
Allerdings verteilt sich der Geldregen höchst unterschiedlich auf die verschiedenen Vereine. In Deutschland beispielsweise verkauft der FC Bayern München mehr Trikots als die übrigen 35 Vereine der ersten und zweiten Liga zusammen. Während die meisten Vereine als Vergütung von ihrem Trikothersteller deshalb nur einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag überwiesen bekommen, können Spitzenvereine wie Bayern München, Barcelona, Real Madrid, Manchester City oder Chelsea Erlöse von über 50 Millionen Euro erwarten.
Ein wichtiger Faktor ist dabei der jährliche Spielerwechsel im Hochsommer. Wechseln internationale Stars wie in diesem Jahr Lionel Messi, Kylian Mbappé oder Christiano Ronaldo den Verein, können sich die neuen Arbeitgeber zumeist auch über einen erhöhten Absatz von Trikots mit den Namen der neu engagierten Stars freuen.