Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt verbrauchte im Jahr 2019 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) pro Person gut 8.800 Kilowattstunden Energie pro Person. Mit dieser Energiemenge wurde geheizt, gekocht, das warme Wasser zubereitet und auch die zahlreichen Elektrogeräte betrieben.
Zwar war unterschieden sich die Wege, auf denen diese Energiemenge erzeugt wurde, von Haushalt zu Haushalt durchaus recht stark, doch gemittelt über alle Haushalte wurden 41,2 Prozent dieser Energiemenge mit Erdgas erzeugt. Dieses nimmt damit im Energiemix der privaten Haushalte eine Schlüsselstellung ein.
In den letzten Jahren stark zurückgegangen ist jedoch die Zahl der Erdgasheizungen, die in neugebaute Wohnungen eingebaut wurden, denn im Jahr 2019 stellten mit Erdgas betriebene Heizungen mit knapp 41 Prozent noch die wichtigste Heizquelle dar. Dieser Anteil ist im vergangenen Jahr auf 34,3 Prozent zurückgegangen, nachdem er im Jahr 2020 noch bei knapp 39 Prozent gelegen hatte.
Die heimische Erdgasförderung kann den deutschen Bedarf nicht einmal annähernd decken
Tief im Boden werden auch in Deutschland große Schiefergasvorkommen vermutet, doch diese können derzeit aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht gefördert werden. Zur Verfügung steht damit nur das Gas, das zum Beispiel in Niedersachsen auf konventionelle Art und Weise gefördert wird.
Es ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, denn im Jahr 2021 wurde im Land eine Gasmenge benötigt, die einer Energieleistung von 952,3 Milliarden Kilowattstunden entsprach. Lediglich 47,8 Milliarden Kilowattstunden entstammten dabei aus deutscher Produktion. Die überwiegende Mehrheit von 904,5 Milliarden Kilowattstunden wurde hingegen aus dem Ausland importiert.
Um Preis- und Verbrauchsspitzen abzufedern, wird ein großer Teil des gelieferten Gases in großen Speichern zwischengelagert. Gefüllt werden die Speicher in der Regel in den Sommer- und entleert in den verbrauchsstärkeren Wintermonaten. Aktuell sind die Gasspeicher zu knapp zwei Drittel mit Gas gefüllt, was in etwa dem durchschnittlichen Füllstand der Jahre 2015 bis 2020 entspricht. Im vergangenen Jahr waren die Speicher hingegen vergleichsweise niedrig gefüllt gewesen.