Frachtgeschäft lässt Lufthansa in den Gewinn zurückfliegen

Die Deutsche Lufthansa hat das dritte Quartal 2021 mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen. Der Umsatz verdoppelte sich im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres nahezu und stieg um 96 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Ungeachtet der zusätzlichen Kosten, die der Lufthansa durch den Abbau von Arbeitsplätzen entstehen, wies der Konzern einen kleinen Gewinn von 17 Millionen Euro aus.

Das liest sich nicht nur deutlich besser als der massive Verlust von 1,262 Milliarden Euro, der für das dritte Quartal 2020 ausgewiesen werden musste. Auch die Schätzungen der Analysten wurden übertroffen, denn diese hatten im Vorfeld ein kleines Minus von 33 Millionen Euro oder 0,40 Euro pro Aktie erwartet.

Werden alle zusätzlichen Belastungen, die außerhalb des operativen Geschäfts entstehen, mit berücksichtigt, bleibt ein Verlust von 72 Milliarden Euro oder 0,15 Euro je Aktie. Auch dies stellt eine deutliche Verbesserung zu dem Minus von knapp zwei Milliarden Euro dar, das zwölf Monate zuvor aufgelaufen war.

Ein starkes Frachtgeschäft ermöglicht die Wende

Konzernchef Carsten Spohr sprach bei der Vorlage der Dreimonatszahlen deshalb von einem „Meilenstein“, den das Unternehmen auf dem Weg aus der Krise erreicht habe. Jetzt gehe es darum, „den Weg der erfolgreichen Veränderungen weiterzugehen“. Eingespart wurden bereits Kosten von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Dies entspricht eine Quote von 70 Prozent all jener jährlichen Kosten von 3,5 Milliarden Euro, die bis zum Jahr 2024 dauerhaft eingespart werden sollen. Ein wesentlicher Grund für den erfolgreichen Verlauf des dritten Quartals waren nicht nur die gestiegenen Passagierzahlen, sondern insbesondere das hohe Frachtaufkommen.

Mit der Rückzahlung der staatlichen stillen Beteiligung I wurde bereits im Oktober begonnen. Weitere stille Beteiligungen sollen bis zum Jahresende 2021 aufgelöst werden. Das Angebot an Flugverbindungen liegt aber auch weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau und beträgt aktuell 40 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet das Management weiterhin einen Umsatzanstieg und hofft, dass der operative Verlust, gemessen am bereinigten EBIT mindestens halbiert werden kann.