Die Versorgung der Industrie, des Handwerks und der privaten Verbraucher mit den von ihnen benötigten Gütern wird zu rund 75 Prozent über den Straßenverkehr sichergestellt. In Deutschland waren deshalb im Jahr 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) rund 480.000 Menschen als Fernfahrer tätig.
Viele von ihnen werden allerdings ihre Tätigkeit in den kommenden Jahren beenden, weil sie bald das Rentenalter erreichen werden. Mit einem Anteil von 35 Prozent liegt die Quote der über 55-jährigen bei den Fernfahrern deutlich höher als in anderen Berufen. Hier sind im Durchschnitt nur 25 Prozent der Beschäftigten älter als 55 Jahre.
Sehr gering ist hingegen die Quote der jungen Fahrer. Sie liegt aktuell bei gerade einmal drei Prozent. Gemittelt über alle Branchen und Berufe hinweg liegt der Anteil der unter 25-Jährigen hingegen bei knapp zehn Prozent und fällt damit dreimal so hoch aus wie in der Transportbranche.
Geringer Frauenanteil und ein magerer Lohn
Ausgesprochen niedrig ist mit lediglich drei Prozent auch der Anteil der Frauen in dieser Berufsgruppen. An der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung stellen die Frauen derzeit einen Anteil von 47 Prozent, womit deutlich wird wie exotisch LKW-Fahrerinnen in dieser Branche sind.
Neben den wenig familienfreundlichen Arbeitszeiten stellt auch die Entlohnung keinen Aspekt dar, der kurzfristig mehr Frauen in den Beruf ziehen wird, denn im Gütertransport fällt die Entlohnung für Fachkräfte in Vollzeit mit entsprechender Ausbildung mit 14,67 Euro pro Stunde deutlich niedriger aus als in der restlichen Wirtschaft, in der Fachkräfte auf einen durchschnittlichen Stundenverdienst von 20,44 Euro kommen.
Angelernte Kräfte, die in der Wirtschaft allgemein mit 16,40 Euro pro Stunde vergütet werden, erhalten im Güterfernverkehr nur eine Vergütung von 12,98 Euro pro Stunde. Der monatliche Durchschnittsverdienst im Gütertransport liegt deshalb mit 2.725 Euro brutto um gut 670 Euro unter dem Verdienst anderer Beschäftigter mit vergleichbarer Ausbildung.