Während der Corona-Pandemie sank im Jahr 2020 die beförderte Gütermenge in Deutschland im Vergleich zum Jahr 2019 um 3,7 Prozent auf 653,5 Milliarden Tonnenkilometer. Davon wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts etwa 487,4 Milliarden Tonnenkilometer, also rund drei Viertel (74,6 Prozent), auf der Straße mit Lastkraftwagen befördert.
Nur einen untergeordneten Stellenwert nehmen der Güterverkehr auf der Bahn sowie die Binnenschifffahrt ein. Auf der Schiene wurden im Jahr 2020 mit 119.790 Tonnenkilometer 18,3 Prozent und damit nicht ganz ein Fünftel aller Güter transportiert, während die Binnenschifffahrt mit 46.338 Tonnenkilometer nur auf einen Anteil von 7,1 Prozent an der gesamten Transportleistung kam.
Damit hat sich der Anteil des Güterverkehrs, der auf der Straße transportiert wird, im Vergleich zum Jahr 2019 nochmals um 1,1 Prozentpunkte erhöht. Gleichzeitig war der Lastwagenverkehr vom Rückgang des Transportvolumens deutlich weniger stark betroffen als der Schienenverkehr oder die Binnenschifffahrt.
Die Ziele der Bundesregierung werden verfehlt
So musste der LKW-Transport nur einen Rückgang von 2,3 Prozent hinnehmen. Auf der Schiene sank die Transportleistung hingegen mit einem Minus von 7,3 Prozent deutlich stärker. Besonders stark betroffen war die Binnenschifffahrt, denn hier wurden 9,0 Prozent weniger Tonnenkilometer befördert als noch im Jahr 2019.
Während die auf der Bahn transportierten Güter seit 2015 tendenziell zunehmen und einen Anstieg von 95.421 im Jahr 2015 auf 119.790 Tonnenkilometer im Jahr 2020 verzeichneten, ging die von Binnenschiffen erbrachte Transportleistung im gleichen Zeitraum konstant zurück, denn sie sank von 64.081 auf nur noch 46.338 Tonnenkilometer ab.
Auch der langfristige Vergleich bestätigt diese Beobachtung, denn seit dem Jahr 2005 wuchs der Güterverkehr insgesamt um 20,7 Prozent. Den größten Zuwachs konnte dabei der Güterverkehr auf der Schiene mit einem Plus von 35,4 Prozent für sich verbuchen. Der LKW-Verkehr verbuchte eine nicht ganz so starke Zunahme von 23,8 Prozent. Hingegen verzeichnete die Binnenschifffahrt einen Rückgang der jährlichen Güterverkehrsleistung von 20,5 Prozent.
Das Ziel der Bundesregierung, mehr Güterverkehr auf die Schiene bzw. auf die Binnenschifffahrt zu verlagern, konnte damit nicht erreicht werden, denn 2005 wurden 71,6 Prozent aller Güter auf der Straße transportiert. Bis 2020 ist dieser Anteil nochmals um drei Prozentpunkte auf 74,6 Prozent gewachsen.