Nahezu jeder Zweite bestreitet seinen Lebensunterhalt in Deutschland aus den Einkünften der eigenen Erwerbstätigkeit. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Die ersten Ergebnisse des neuen Mikrozensus lassen damit erkennen, dass 46 Prozent der Bevölkerung einer eigene Erwerbstätig nachgehen.
Dies entsprach 37,6 Millionen Personen. Deutlich höher als bei der gesamten Bevölkerung lag der Anteil der Erwerbstätigen naturgemäß bei den Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren. In dieser Bevölkerungsgruppen stellt für rund drei Viertel (73 Prozent) die eigene Erwerbstätigkeit die Haupteinkommensquelle dar.
Deutliche Unterschiede zeigen sich hier bei Männern und Frauen. Während 79 Prozent der 18- bis 64-jährigen Männer einer eigenen Erwerbstätigkeit nachgehen, lag dieser Anteil bei den gleichaltrigen Frauen nur bei 66 Prozent. Nur rund 800.000 Bundesbürger sind so vermögend, dass sie ihren Lebensunterhalt überwiegend durch das eigene Vermögen bestreiten.
Mehr als jeder Fünfte lebt von der Rente
Mit 24 Prozent lebt knapp ein Viertel der Bevölkerung zum überwiegenden Teil von den Einkünften der Angehörigen. Zu dieser Personengruppe, die rund 19,5 Millionen Menschen umfasst, zählen nicht nur die Kinder, sondern auch die nicht erwerbstätigen Ehepartner. Innerhalb der Bevölkerung leben 27 Prozent der Frauen, aber nur 20 Prozent der Männer von den Einkünften der Angehörigen.
Mehr als jeder fünfte Bundesbürger (22 Prozent) lebt hauptsächlich von Renten- und Pensionszahlungen. Insgesamt ist diese Gruppe auf 18,1 Millionen Personen angewachsen und überdurchschnittlich alt. Neun von zehn Personen in einem Alter von über 65 Jahren zählen zu dieser Bevölkerungsgruppe.
Von öffentlichen Sozialleistungen wie dem Arbeitslosengeld I und II, dem BAföG, der Grundsicherung im Alter oder dem Elterngeld leben 6,2 Millionen Menschen. Sie stellen einen Anteil von sieben Prozent an der Gesamtbevölkerung, wobei Frauen und Männer mit acht bzw. sieben Prozent dieser Gruppe etwa gleich oft angehören.