Bevor die Corona-Pandemie im Jahr 2020 das wirtschaftliche Geschehen massiv beeinträchtigte konnte in Deutschland über 14 Jahre hinweg ein beständiger Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen verzeichnet werden. Diese positive Reihe wurde im Jahr 2020, das einen Rückgang der Erwerbstätigen um 370.000 oder minus 0,8 Prozent mit sich brachte beendet.
Auch das vergangene Jahr war durch die Lockdowns und die anschließenden Lieferengpässe für die Wirtschaft kein einfaches Jahr, dennoch konnte die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Jahr 2020 ganz leicht um 7.000 Personen gesteigert werden. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Im Durchschnitt waren im Kalenderjahr 2021 in Deutschland rund 44,9 Millionen Personen beschäftigt und hatten dabei ihren Arbeitsort im Inland. Innerhalb der einzelnen Wirtschaftsbereiche fiel die Entwicklung der Erwerbstätigkeit jedoch sehr unterschiedlich aus.
Die Boombranchen des Jahres 2020 waren auch die Gewinner in 2021
Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete die Erwerbstätigkeit in den verschiedenen Bereichen des Dienstleistungssektors. Insgesamt war gegenüber 2020 ein Zuwachs von 94.000 Erwerbstätigen oder + 0,3 Prozent zu verzeichnen, sodass im Gesamtsektor wieder 33,7 Millionen Personen in diesem Sektor ihrer Erwerbstätigkeit nachgingen.
Dabei verzeichnete der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +249.000 Erwerbstätigen (+2,2 Prozent) sowie der Bereich Information und Kommunikation mit +33.000 Personen (+2,4 Prozent) die größten Zuwächse. Beide Sektoren hatten auch im Krisenjahr 2020 die größten Zuwächse verzeichnet. Ein Rückgang der Erwerbstätigkeit um 176.000 Personen oder -1,8 Prozent war hingegen im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe zu verzeichnen.
Außerhalb des Dienstleistungsbereichs war die Erwerbstätigkeit im Jahr 2021 jedoch rückläufig. Im Produzierenden Gewerbe ohne das Baugewerbe betrug der Rückgang 1,2 Prozent oder 96.000 Erwerbstätige. Auch im Bereich der Land- und Forstwirtschaft war ein Rückgang der Erwerbstätigkeit um 22.000 Personen zu verzeichnen, was einem prozentualen Minus von 3,8 Prozent entsprach. Erhöht hat sich hingegen die Zahl der Erwerbstätigen im Baugewerbe. Hier war ein Plus von 31.000 Personen oder 1,2 Prozent zu verzeichnen.