Nicht nur die hohen Energiepreise sind ein anhaltender Treiber der Inflation. Die Preise für Vorleistungsgüter sind es ebenfalls. Sie haben sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom Montag im Mai 2022 erneut deutlich verteuert. Über alle Vorleistungsgüter hinweg wurde im vergangenen Monat ein Anstieg der Erzeugerpreise um 25,1 Prozent festgestellt.
Auch gegenüber dem April 2022 ergab sich ein nochmaliger Anstieg der Preise um 1,5 Prozent. Besonders stark fiel der Anstieg bei den Metallpreisen aus. Sie stiegen insgesamt um 38,1 Prozent an. Deutlich überdurchschnittlich verteuerten sich jedoch die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen mit einem Anstieg um 51,8 Prozent.
Nichteisenmetalle und deren Halbzeug verteuerte sich mit einem Anstieg um 24,8 Prozent nicht ganz so stark. Hier sanken die Erzeugerpreise im Mai im Vergleich zum April sogar um 2,0 Prozent, während die Preise für Roheisen sich zwischen April und Mai 2022 um 1,9 Prozent weiter erhöhten. Betonstahl verteuerte sich um 72,1 Prozent und Aluminium um 42,0 Prozent.
Der extreme Preisanstieg bei Düngemitteln hält an
Keine Entwarnung gibt es im Bereich der wichtigen Nahrungsmittelpreise. Hier hält der extreme Preisanstieg bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen auch weiterhin an. Im Mai stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr deshalb um 110,9 Prozent an. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Bauern auch bei der Beschaffung von Futtermitteln für Nutztiere. Ihr Preis erhöhte sich um 48,7 Prozent.
Ein weiterhin knappes Gut war im Mai das Holz. Nadelschnittholz verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 41,9 Prozent, Verpackungsmittel aus Holz stiegen noch stärker an. Sie verteuerten sich seit Mai 2021 um stolze 67,4 Prozent. Ähnlich hoch war mit einem Plus von 68,8 Prozent der Kostenanstiege bei Industriegasen.
Deutlich zugelegt haben auch die Einkaufspreise für Getreidemehl. Sie stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahr um 44,8 Prozent an und erhöhten sich gegenüber dem April nochmals um 5,1 Prozent. Insgesamt verteuerten sich die Nahrungsmittel im Mai deshalb um 19,2 Prozent. Einzelne Produkte wie Butter (+80,2 Prozent) oder pflanzliche Öle (+68,4 Prozent) stiegen allerdings noch deutlich stärker an.