Einen deutlichen Rückgang verzeichnete der Umsatz des deutschen Einzelhandels im September. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, sanken die Erlöse im Vergleich zum August nominal um 2,3 Prozent. Wird auch die Inflation berücksichtigt, erhöhte sich das Minus sogar auf 2,5 Prozent.
Auch gegenüber dem September 2020 ergab sich ein deutlicher Rückgang. In diesen Zahlen wird allerdings auch der starke Anstieg der Inflationsrate deutlich. So erhöhten sich die Umsätze auf nominaler Basis zwar um 1,4 Prozent. Sowie die Inflationsrate berücksichtigt wurde, wandelte sich das Plus allerdings in ein Minus von 0,9 Prozent.
Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 lag der Einzelhandelsumsatz im September 2021 real um 3,7 Prozent höher. Einen Umsatzzuwachs von real 0,9 Prozent verzeichnete der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren. Damit wurde in diesem Sektor das Niveau von Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, erreicht.
Starke Einbrüche außerhalb des Lebensmittelhandels
Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte sank hingegen gegenüber dem August 2021 um 0,2 Prozent und lag zudem 2,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Etwas besser lief es beim Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren). Hier erzielten die Geschäfte einen Umsatz, der um 0,9 Prozent über dem Vormonat aber -1,7 Prozent unter dem Februar 2020 lag.
Einen massiven Umsatzrückgang erlebte der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln. Hier waren die realen Umsätze im September 2021 kalender- und saisonbereinigt 5,1 Prozent niedriger als im August, lagen aber um 8,8 Prozent über dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Auch der Texilhandel erlebte einen schwachen Monat, denn die Verkäufe von Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren lagen um 9,6 Prozent unter den Ergebnissen vom August 2021. Auch das Vorkrisenniveau wurde mit einem Minus von 7,8 Prozent deutlich verfehlt.
Nicht ganz so stark waren die Einbrüche, die im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (Waren- und Kaufhäuser) zu verzeichnen war. In diesem Teilsegment sank der Umsatz gegenüber dem August um 4,3 Prozent und liegt mit einem Minus von 0,4 Prozent auch leicht unter dem Vorkrisenniveau. Die Verkäufer von Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf verzeichneten einen Umsatz, der um 6,1 Prozent unter dem des August 2021 lag, das Ergebnis vom Februar 2020 aber um 4,5 Prozent übertraf.
Die positivste Entwicklung verzeichnet auch weiterhin der Internet- und Versandhandel. Auch er verzeichnete im September ein Minus von 2,0 Prozent im Vergleich zum August, konnte seinen Absatz gegenüber dem Vorkrisenniveau jedoch um +27,2 Prozent verbessern.