Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt in Deutschland massiv verändert und viele dieser Änderungen werden auch in Zukunft noch bestimmend sein. Zu ihnen zählt, dass immer mehr Arbeit im häuslichen Arbeitszimmer und nicht im Büro verrichtet wird. Diese Veränderung spiegelt sich mittlerweile auch in den online geschalteten Stellenanzeigen wider.
Eine Untersuchung, die das Münchener Ifo Institut in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt durchgeführt hat, macht deutlich, dass der Anteil der online ausgeschriebenen Stellen, die eine Option auf eine Arbeit im Homeoffice bieten, in den Jahren zwischen 2019 und 2021 auf 12 Prozent angestiegen ist.
Untersucht wurden dabei 35 Millionen Stellenanzeigen und die Zahl der Arbeitsplätze mit der Option auf eine Arbeit im häuslichen Arbeitszimmer hat sich im Vergleich zu 2019 mehr als verdreifacht. Wie Jean-Victor Alipour, der beim Ifo Institut für die Studie federführend war, betonte, zeigt sich der Anstieg der Option auf ein Arbeiten im Homeoffice quer über alle Wirtschaftssektoren hinweg. „Am stärksten war der Anstieg in Berufen, in denen vor der Krise das ungenutzte Homeoffice-Potenzial besonders hoch war.“
Die Anforderungen an die Kompetenz der Mitarbeiter wandeln sich
Auch die ländlichen Regionen holten beim Homeoffice deutlich auf. So sank die regionale Ungleichheit zwischen urbanen und ländlichen Gebieten zwischen 2019 und 2020 um etwa 30 Prozent. Besonders häufig gesucht werden Mitarbeiter mit digitalen Kompetenzen, sowie mit einer ausgeprägten Team- und Anpassungsfähigkeit. Aus diesem Grund werden grundlegende Computerkenntnisse in den Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option nahezu doppelt so häufig gefordert (43 Prozent) wie in Stellenanzeigen, die keine Option auf ein Arbeiten im Homeoffice enthalten (22 Prozent).
Auch Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit an Veränderung (79 Prozent verglichen mit 66 Prozent) und Teamfähigkeit (63 Prozent verglichen mit 54 Prozent) gewinnen für die Arbeitgeber bei der Vergabe von Homeoffice-Arbeitsplätzen an Bedeutung.
Christina Langer von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zog deshalb als Fazit: „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Unternehmen ihre Arbeitsorganisation verstärkt auf das Homeoffice ausrichten. Durch die Verlagerung der Tätigkeit nach Hause entfallen eingespielte Abläufe, sowohl im sozialen Kontext als auch bei der Arbeitsorganisation an sich. Dies spiegelt sich in den von den Unternehmen nachgefragten Kompetenzen wider.