Während im Jahr 2021 deutlich weniger Ehen geschlossen wurden, stieg die Zahl der geborenen Kinder deutlich an. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, kamen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie in Deutschland so viele Kinder zur Welt wie zuletzt im Jahr 1997. Dagegen sank die Zahl der Eheschließungen auf ein Rekordtief.
Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland sank im Jahr 2021 nach vorläufigen Angaben auf nur noch rund 357.800 Paare, die sich das Ja-Wort gaben, ab. Das waren noch einmal 15.500 Paare weniger als im ersten Corona-Jahr 2020, was einem weiteren Rückgang um 4,2 Prozent entsprach. Schon in 2020 hatte die Corona-Pandemie die Zahl der Eheschließungen deutlich sinken lassen.
Gegenüber dem Jahr 2019 war die Zahl der Heiraten um 10,3 Prozent gesunken. Dieses schwache Ergebnis wurde im vergangenen Jahr nochmals unterschritten und man muss schon in die Jahre des Ersten Weltkriegs 1915 bis 1918 zurückgehen, um auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik eine ähnlich geringe Zahl an Hochzeiten anzutreffen.
Deutliche Unterschiede zwischen den östlichen und westlichen Bundesländern
Besonders stark war der Rückgang der Hochzeiten in den östlichen Bundesländern. Hier ging die Zahl der Eheschließungen um 8,6 Prozent zurück, während sie in den westlichen Bundesländern nur um 3,5 Prozent rückläufig war. Ein Grund dafür, dass in Ostdeutschland weniger geheiratet wird liegt darin, dass der Anteil der etwa 30-Jährigen in den östlichen Ländern unterdurchschnittlich hoch ist.
Geschlossen wurden im vergangenen Jahr 349.000 Ehen zwischen Männern und Frauen. Im Jahr 2020 hatte diese Zahl noch bei 363.000 Ehen gelegen. Insgesamt 8.700 mal gaben sich gleichgeschlechtliche Partner das Ja-Wort. Ein Jahr zuvor hatte diese Zahl noch bei 9.900 Paaren gelegen.
Während viele Hochzeichen aufgrund der Pandemie abgesagt oder aufgeschoben wurden, stieg die Zahl der neugeborenen Kinder mit 795.500 auf das höchste Niveau sein 1997 an. Damals hatten 812.173 Kinder das Licht der Welt erblickt. Damit nahm die Zahl der Geburten nach 2020 auch im zweiten Jahr der Pandemie zu.