Wohnungen sind allgemein knapp in Deutschland. Gleichzeitig steigt die Inflation und viele Menschen sind bestrebt, ihre Ersparnisse durch den rechtzeitigen Erwerb von Immobilieneigentum zu schützen. Im November wirkten beide Aspekte zusammen und auch die politische Diskussion um Mietpreisbremsen und mögliche Enteignungen schreckten die Bauherrn nicht ab, Anträge für neue Häuser und Wohngebäude zu stellen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, wurden im November 2021 von den städtischen Ämtern insgesamt 29.020 Anträge für den Neubau von Wohnungen genehmigt. Im Vergleich zum Oktober 2021 entsprach dies auf saison- und kalenderbereinigter Basis einem Anstieg von 2,6 Prozent.
Auch in den vorangegangenen Monaten des letzten Jahres war ein starker Anstieg der Baugenehmigungen für Wohnungen zu verzeichnen, denn das Statistische Bundesamt hat errechnet, dass die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Jahr 2020 im Zeitraum Januar bis November 2021 um 2,8 Prozent angestiegen ist.
Starke Schwankungen in den einzelnen Bereichen: Wohnungen teils knapp
Leicht rückläufig um 0,7 Prozent war mit 24.903 Anträgen die Zahl der geplanten Neubauvorhaben. Der Rückgang bei den neuen Wohngebäuden (24.081 Gebäude) war mit einem Minus von 1,3 Prozent etwas größer. Am stärksten fiel der Rückgang bei den Wohngebäuden mit mehr als drei Wohnungen aus. Hier ermäßigte sich die Zahl der genehmigten Anträge auf 14.293, was einem Minus von 4,5 Prozent entsprach.
Dagegen stieg die Zahl der Baugenehmigungen für neue Einfamilienhäuser im November 2021 gegenüber dem Oktober um 2,6 Prozent auf 6.635 an. Mit 2.426 genehmigten Anträgen erfuhren die Zweifamilienhäuser mit einem Plus von 2,7 Prozent eine nochmals leicht höhere Steigerung.
Besonders stark stiegen die Anträge im Bereich der bestehenden Gebäude. 4.117 Anträge wurden genehmigt, was einem Anstieg von 26,7 Prozent gegenüber dem Oktober 2021 entsprach. Auch 727 Anträgen für Wohnheime wurde entsprochen, was gegenüber dem Oktober einem Zuwachs von 14,3 Prozent entsprach. Stark zugelegt haben mit einem Plus von 23,8 Prozent auch die Anträge für Gebäude, die nicht zu Wohnzwecken genutzt werden sollen.