Die mit Spannung erwartete Sitzung der Federal Reserve Bank in den USA brachte die von den Finanzmärkten im Vorfeld erwarteten Ergebnisse. In zwei Monaten bis Anfang März werden die massiven Ankäufe von Wertpapieren vollständig zurückgefahren sein. Das gibt der US-Notenbank die Möglichkeit, schon „bald“ die erste Zinserhöhung vorzunehmen.
Der Markt rechnet damit, dass somit bereits im März der erste Zinsschritt vollzogen werden wird. Vier weitere Zinsschritte sollen bis zum Jahresende folgen. Dies ist zumindest die Erwartung der Akteure an den Finanzmärkten. Diese reagierten am Mittwoch auch recht verschnupft auf den sehr bestimmten Auftritt von Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz.
Der Chef der US-Notenbank gab sich als Falke, der entschlossen ist, die hohe Inflation mit Nachdruck zu bekämpfen. Eine Entscheidung über eine Zinserhöhung im März sei noch nicht getroffen worden, erklärte Powell auf Nachfrage der Journalisten. Allerdings rechne er selbst damit, dass die Zinsen dann angehoben würden.
Verschärft die FED das Tempo?
Anlass zu Spekulationen gibt noch eine weitere Aussage des Notenbankpräsidenten, denn Powell erklärte, dass man auch noch keine Entscheidung über den Umfang des ersten Zinsschrittes getroffen habe. Das heißt im Klartext, dass sich die FED auch die Möglichkeit offen hält, im März einen sogenannten großen Zinsschritt zu vollziehen und ihren Leitzins um 50 Basispunkte anzuheben.
Wenig Freude an der Wall Street riefen auch Powells Aussagen zur anstehenden Reduzierung der Bilanzsumme hervor. Diese soll „substantiell“ verkleinert werden. Der Vorgang werde allerdings Zeit in Anspruch nehmen. Beginnen könnte er jedoch schon in diesem Jahr.
Zwar haben die FED-Gouverneure noch keine Entscheidung über das einzuschlagende Tempo und andere Details der Maßnahme getroffen, doch Jerome Powell deutete an, dass die US-Notenbank früher zur Reduzierung ihrer Bilanz schreiten könne und dabei auch schneller vorgehen könnte als beim letzten Mal.
Die Aktienmärkte quittierten die Aussagen des Zentralbankchefs mit kräftigen Verlusten. Sie setzten sich über Nacht im asiatischen Handel fort und dürften heute auch den europäischen bestimmen. Auch das Gold verlor deutlich an Wert und büßte einen großen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ein.