Eine leichte Verbesserung kennzeichnet die aktuelle Stimmung in der deutschen Wirtschaft, denn wie das Münchener Ifo Institut am Montag bekanntgab, erhöhte sich der Geschäftsklimaindex für das Verarbeitenden Gewerbe, das Bauhauptgewerbe, den Handel und den Dienstleistungssektor im April auf 91,8 Punkte.
Im März war der Ifo Geschäftsklimaindex als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine noch auf 90,8 Punkte abgestürzt. Nun scheint der erste Schock verdaut zu sein und die Erwartungen der Industriemanager für die Zukunft sind nicht mehr ganz so pessimistisch wie noch im März.
Die aktuelle Lage wird noch recht gut beurteilt. Hier stieg der Ifo-Indikator von 97,1 Punkten im März ganz leicht auf 97,2 Punkten an. Der bislang beste Monat in diesem Jahr war der Februar mit 98,7 Punkten. Etwas stärker verbessert hat sich die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung. Hier stieg der Indikator von 84,9 Punkten im März auf 86,7 Punkte im April.
Schlechte Stimmung im Handel und auf dem Bau
Aber auch in diesem Teilbereich waren die deutschen Unternehmen in den ersten beiden Monaten des Jahres mit 96,0 Punkten im Januar und 98,7 Punkten im Februar deutlich optimistischer aufgestellt. Im Verarbeitenden Gewerbe war nach dem Absturz im Vormonat wieder ein leichter Anstieg zu beobachten. Er hatte seinen Hauptgrund im Anstieg des Erwartungsindikators.
In der chemischen Industrie haben sich jedoch sowohl die Erwartungen an die Zukunft als auch die Einschätzung der aktuelle Lage verschlechtert. Merklich verbessert hat sich das Geschäftsklima hingegen im Dienstleistungssektor. Die in diesem Segment arbeitenden Unternehmen waren deutlich zufriedener mit ihren laufenden Geschäften und blickten auch weniger pessimistisch in die Zukunft.
Erholen von Einbruch der Vormonate konnten sich insbesondere die Bereiche Transport und Logistik und das Gastgewerbe. Letzteres profitiert von der deutlich entspannten Coronalage. Schlecht ist die Stimmung allerdings im Handel und im Baugewerbe. Beide Branchen kennzeichnen derzeit eine zurückhaltende Einschätzung der aktuellen Lage und eine pessimistische Einschätzung der Zukunft. Im Baugewerbe sank der Ifo-Geschäftsklimaindex sogar auf den niedrigsten Wert seit dem Mai 2010.