Die Regierung verhagelt dem Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft

Für Einzelhändler stellt der Dezember aufgrund des Weihnachtsgeschäfts den mit Abstand wichtigsten Monat dar. Er fiel im vergangenen Jahr durch die neuerlichen politischen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sehr durchwachsen aus, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nach vorläufigen Berechnungen auf realer Basis so gut wie nicht.

Nominal lagen die Umsätze zwar um 3,3 Prozent höher als im Dezember 2020, doch nach Abzug der hohen Inflationsrate blieb von diesem Plus nichts mehr übrig, sodass die realen Umsätze nur auf Höhe des Vorjahres lagen. Gegenüber dem November 2021 brachte der Dezember dagegen ein deutliches Minus, denn nominal waren die Umsätze um minus 4,9 Prozent niedriger als im Vormonat. Auf realer Basis war der Rückgang mit einem Minus von 5,5 Prozent nochmals deutlich größer.

Auch die für das Gesamtjahr 2020 ermittelten Ergebnisse stellen keinen Anlass dar, um die Branche jubeln zu lassen, denn real ergab sich gegenüber dem Vorjahr nur ein leichter Anstieg der Umsätze um 0,7 Prozent. Auf nominaler Basis wurde 2,9 Prozent mehr umgesetzt als während des Jahres 2020.

Starker Internethandel und ausgesperrte Kunden

Überraschen können die im Vergleich zum November deutlich schlechteren Zahlen nicht, denn wenn ein großer Teil der potentiellen Kundschaft vom Einkaufen ausgeschlossen wird, sollte nicht erwartet werden, dass sich diese Maßnahme umsatzsteigernd auswirken wird.

Nicht einmal der Internethandel profitierte. Auch er verzeichnete im Dezember 2021 sowohl gegenüber dem November als auch gegenüber dem Vorjahresmonat ein reales Umsatzminus von 5,7 Prozent. Das Gesamtjahr 2021 stellt sich für die Onlinehändler jedoch sehr positiv dar, denn die Umsätze der Branche lagen mit einem Plus von 23,7 Prozent deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.

Während Lebensmitteleinzelhändler, Supermärkte und Warenhäuser real zwischen 1,4 und 1,8 Prozent weniger umsetzten als im November, sank der Umsatz des Facheinzelhandels mit Lebensmitteln (Obsthändler, Bäckereien, Metzgereien und Getränke) deutlich um 4,6 Prozent. Auch der Textilhandel kam mit einem Umsatzminus von 17,1 Prozent im Vergleich zum November regelrecht unter die Räder.