Für das Gastgewerbe in Deutschland waren die Jahre 2020 und 2021 durch die von der Politik beschlossenen Einschränkungen während der Corona-Pandemie eine große Herausforderung und aus wirtschaftlicher Sicht eine massive Enttäuschung, denn die Umsätze fielen auf den schwächten Stand seit 1994 zurück.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, gingen die Umsätze im deutschen Gastgewerbe im November nach vorläufigen Berechnungen im Vergleich zum Oktober 2021 kaufkraftbereinigt um minus 12,5 Prozent zurück. Nominal betrug der Rückgang 12,1 Prozent.
Ein massiver realer Anstieg von plus 117,0 Prozent ergab sich hingegen im Vergleich zum November 2020. Nominal betrug die Umsatzsteigerung 119,9 Prozent. Wird hingegen das gesamte Jahr 2021, für das ebenfalls erste Ergebnisse vorgelegt wurden, betrachtet, ist das Ergebnis enttäuschend, denn auf realer Basis ergab sich kein Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr. Nur auf nominaler Basis blieb ein kleines Plus von zwei Prozent.
Das Vorkrisenniveau (Corona) ist noch lange nicht erreicht
Das schwache Jahresergebnis ist den anhaltenden Lockdown-Maßnahmen aus dem ersten Halbjahr 2021 geschuldet. Von diesem Einbruch konnte sich die Branche im zweiten Halbjahr wieder etwas erholen, doch die Einnahmen reichten nicht aus, um das Gesamtjahr zu einem größeren Erfolg als 2020 zu machen.
Wie angespannt die Situation immer noch ist, zeigt ein Vergleich mit dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020. Verglichen mit diesem Monat lagen die realen Umsätze im November trotz des starken Anstiegs immer noch um 27,1 Prozent niedriger.
Hotels und andere Beherbergungsunternehmen verzeichneten im November gegenüber dem Oktober einen Umsatzrückgang von real 14,8 Prozent. Hingegen wurde der Umsatz aus dem November 2020 um 255 Prozent übertroffen. Das Vorkrisenniveau aus dem Februar 2020 wurde damit aber immer noch um 28,7 Prozent verfehlt.
In der Gastronomie lagen die Umsätze im November real um 11,1 Prozent unter jenen des Oktobers. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Umsatzanstieg von 79,4 Prozent erreicht. Dennoch lagen die Erlöse immer noch um 26,6 Prozent unter denen des Februars 2020.