Krank zu werden, ist nicht nur eine lästige, sondern auch eine immer teurere Angelegenheit, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, sind die Krankheitskosten pro Kopf der Bevölkerung seit dem Jahr 2015 um 25 Prozent auf 5.190 Euro gestiegen.
Nicht mehr ganz so gravierend wie noch in früheren Jahren sind die unterschiedlichen Kosten für Frauen und Männer. Sie lagen bei Frauen im Jahr 2020 mit 5.690 Euro um 21 Prozent oder rund 1.000 Euro höher als bei den Männern. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag der Mehraufwand für Frauen noch bei 38 Prozent, 2008 bei 27 Prozent und 2015 bei 22 Prozent.
Geschuldet ist dieser Unterschied nicht allein den geschlechtsspezifischen Krankheiten und den Aufwendungen für Schwangerschaften und Geburt. Besonders stark wirkt sich an dieser Stelle die höhere Lebenserwartung aus. Sie führt dazu, dass der Anteil der Frauen an den Älteren und Hochbetagten über 85 Jahre mit 66 Prozent besonders hoch ist.
Gesamtkosten von 431,8 Milliarden Euro
Mehr als die Hälfte der Krankheitskosten werden jedoch von der Bevölkerung über 65 Jahren verursacht. Der durch die höhere Lebenserwartung deutlich gesteigerte Frauenanteil in dieser Gruppe führt daher statistisch auch zu deutlich höheren Pro-Kopf-Kosten als bei den Männern.
Da in den letzten Jahren der Männeranteil an den Hochbetagten jedoch von 24 Prozent im Jahr 2002 auf 34 Prozent im Jahr 2020 gestiegen ist, gleichen sich auch die Kosten für die Gesundheitsprobleme immer weiter an.
Von den insgesamt 431,8 Milliarden Euro, die in Deutschland als Krankheitskosten anfallen, verursachen Krankheiten des Kreislaufsystems mit Aufwendungen in Höhe von 56,7 Milliarden Euro die höchsten Kosten. Knapp dahinter liegen mit 56,4 Milliarden Euro bereits die Kosten für die Behandlung von Verhaltensstörungen und psychischen Erkrankungen. Beide Bereiche stehen für jeweils 13,1 Prozent der Gesamtkosten.