Deutschlands Vermieter sind weder gnadenlose Miethaie, noch hochbetagte Rentner, sondern bilden einen Querschnitt aller Bevölkerungsgruppen und Altersklassen. Diese Ansicht vertritt Daniel Preis, der Vorstand der Münchener CSO Domicil Real Estate AG, in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftswoche.
Rund 60 Prozent aller deutschen Mietwohnungen befinden sich in der Hand von privaten Investoren. Ihre Zahl gibt Daniel Preis mit rund sieben Millionen an und sie spiegeln in Bezug auf die Alter, Einkommen und Vermögen den Durchschnitt der deutschen Bevölkerung wider.
Dennoch hat es in den letzten Jahren einige Verschiebungen gegeben. Sie lassen daher Rückschlüsse auf die Vermieterstrukturen der Zukunft zu. Insbesondere der Einstieg in die Mietwohnung als Kapitalanlage erfolgt heute zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt.
Banken bevorzugen vermietete Objekte bei der Finanzierung
Inzwischen kaufen auch junge Berufseinsteiger unter 30 Jahren Mietwohnungen als Teil ihrer Kapitalanlagen. Ihr Budget ist naturgemäß kleiner als das älterer Jahrgänge. Doch dank der niedrigen Zinsen und der langfristigeren Finanzierungen bleiben Mietwohnungen auch für diese Gruppe weiterhin erschwinglich.
Bei den finanzierenden Banken und Sparkassen sind diese jungen Investoren recht beliebt. Die Geldinstitute haben sie als Kunden bei einer Baufinanzierung lieber als die Selbstnutzer von Immobilieneigentum, denn während das Eigenheim immer auch als ein Konsumgut gesehen wird, gilt die vermietete Wohnung den Banken primär als eine Kapitalanlage.
Ohne ein gewisses finanzielles Budget geht aber dennoch nichts. Ein Single benötigt zum Einstieg in den Immobilienmarkt mindestens ein Nettoeinkommen von 2.500 Euro, bei Paaren stellen 3.500 Euro netto die untere Grenze dar. Nervös werden die Banken jedoch schnell, wenn bis zum Eintritt ins Rentenalter nur noch eine Zeit von weniger als zehn Jahren verbleibt. Auch von daher weist die Mehrheit der Käufer ein Alter zwischen 30 und 55 Jahren auf.