Im Vergleich zum Vorjahr sind die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte im Juni um 32,7 Prozent angestiegen. Auch gegenüber dem Mai ergab sich ein nochmaliger Anstieg um 0,6 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Da im Mai und April Anstiege von 33,6 und 33,5 Prozent zu verzeichnen waren, hat sich der Preisanstieg auf einem extrem hohen Niveau im Juni leicht verlangsamt.
Verantwortlich für die starke Verteuerung sind auch weiterhin die stark gestiegenen Preise für Energie. Aber auch die Preise für Vorleistungsgüter legten mit einem Anstieg um 22,3 Prozent sehr stark zu. Deutlich niedriger fiel der Preisanstieg für Investitionsgüter aus. Er lag bei lediglich 7,4 Prozent, während Gebrauchs- und Verbrauchsgüter um 10,5 bzw. 14,7 Prozent teurer waren als noch im Juni 2021.
Starke Preissteigerungen waren wie in den Vormonaten bei allen Energieträgern zu verzeichnen. Im Durchschnitt legten die Energiepreise um 86,1 Prozent zu. Auch gegenüber dem Mai 2022 ergab sich ein abermaliger Anstieg um 1,6 Prozent. Der höchst Preisanstieg war dabei beim Erdgas zu verzeichnen. Es verteuerte sich um 141,1 Prozent. Elektrischer Strom kostete 93,3 Prozent mehr als im Juni 2021.
Die Energiepreise steigen besonders drastisch
Für viele Kunden aus der Industrie haben sich die Energierohstoffe extrem verteuert. Kraftwerke bezahlten beispielsweise für Erdgas 227,0 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Abnehmer aus der Industrie wurden mit einem Preisanstieg von 182,6 Prozent konfrontiert und für Wiederverkäufer wie die Stadtwerke verteuerte sich der Einkaufspreis für das Erdgas um 159,5 Prozent.
Auch beim elektrischen Strom war die Verteuerung im Vergleich zum Vorjahr erheblich. Weiterverteiler mussten einen Preisanstieg von 164,9 Prozent verkraften und Sondervertragskunden immerhin eine Preiserhöhung um 88,8 Prozent. Für gewerbliche Anlagen lagen die Preise um 16,1 Prozent über denen vom Juni 2021.
Auch Mineralölerzeugnisse waren um 52,9 Prozent teurer als im Vorjahr. Ihr Preis erhöhte sich im Vergleich zum Mai abermals um 0,4 Prozent. Der Preis für leichtes Heizöl hat sich mehr als verdoppelt. Er stieg um 125,5 Prozent. Kraftstoffe allgemein kosteten 42,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auch gegenüber dem Mai verteuerte sich das leichte Heizöl noch einmal um 20,1 Prozent, während das Benzin durch die befristete Steuersenkung um 9,3 Prozent billiger wurde.