Die Stimmungslage unter Deutschlands Exporteuren hat sich im August merklich verschlechtert. Das berichtete das Münchener Ifo Institut am Donnerstag. Der Index, der die Exporterwartungen der Wirtschaft misst, ging im August auf 16,6 Punkte zurück. Im Juli hatte der Vergleichswert saisonbereinigt noch bei 23,1 Punkten gelegen.
Im Vergleich zum Frühjahr blicken die Exportmanager damit deutlich verhaltener in die Zukunft als dies beispielsweise noch im März oder im April der Fall war. Ins Plus gedreht hatte der Index nach einem einzelnen Minus im November bereits wieder im Dezember. Doch auch zu Beginn des neuen Jahres war die Stimmung zunächst zurückhaltend.
Der Exportindex stieg zwar von 2,7 Punkten im Dezember auf 8,8 Punkte im Januar und 13,4 Punkte im Februar an. Doch so richtig Fahrt nahm die Exportwirtschaft erst im März auf, als der Index sprunghaft auf 23,7 Punkte kletterte. Danach hielten sich die Werte konstant über der Marke von 20 Punkten.
Die deutsche Exportwirtschaft verliert an Dynamik
Der August stellt vor diesem Hintergrund erstmals seit fünf Monaten wieder einen deutlichen Rückgang dar. Zwar werden auch weiterhin steigende Umsätze im Ausland erwartet, doch die Euphorie hat spürbar nachgelassen. Dies gilt insbesondere für die Elektroindustrie. Ihre Exporterwartungen erhielten einen deutlichen Dämpfer.
Schwächere Erwartungen kennzeichnen auch die Lage bei den Herstellern von Nahrungsmittel. Auch in diesem Segment der Wirtschaft gab die Stimmung deutlich nach, wobei hier anders als in der Elektroindustrie nicht mehr mit steigenden, sondern bestenfalls mit stagnierenden Umsätzen gerechnet wird.
In der Möbelindustrie ist die Aufbruchstimmung des Frühjahrs ebenfalls Geschichte. In der Automobilindustrie werden hingegen eine Belebung des Auslandsgeschäfts und eine größere Dynamik erwartet. Optimistischer in die Zukunft blickt auch die deutsche Papierindustrie.