Die Geschäfte der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland laufen gut, denn die Umsätze steigen seit Mitte 2020 wieder deutlich an. Diese positive Tendenz setzte sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) auch im Juli weiter fort. Auf der Basis von vorläufigen Zahlen erhöhte sich der nominale und nicht preisbereinigte Umsatz kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Juni 2021 um 0,8 Prozent.
Betrachtet man allein die nominalen Umsätze, so ist die Corona-Krise inzwischen überwunden, denn die Umsätze der gewerblichen Wirtschaft lagen im Juli 2021 um 12,7 Prozent über dem Niveau, das im Februar 2020, dem letzten Monat vor dem Beginn der Corona-Einschränkungen, erreicht worden war.
Ermittelt werden diese Zahlen vom Statistischen Bundesamt anhand der monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen. Sie bieten ein erstes Bild über die Umsatzentwicklung der Unternehmen. Dieses ist allerdings nicht vollständig, weil die gewerbliche Wirtschaft nur die Bereiche Industrie, Energie und Wasserversorgung, Gastgewerbe, Bau sowie den Handel und die Dienstleistungen umfasst.
Deutliche Korrektur der Zahlen für den Juni 2021
Auch wenn viele kleinere Selbstständige durch ihrer quartalsweise Voranmeldung der Umsatzsteuer in diese Statistik erst verspätet eingehen, kann das monatliche Mehrwertsteueraufkommen durchaus als ein Frühindikator für die Entwicklung der Konjunktur in Deutschland betrachtet werden.
Damit werden frühzeitige Aussagen über die wirtschaftliche Entwicklung bereits zu einem Zeitpunkt möglich, an dem die amtlichen Ergebnisse aus den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft noch nicht vorliegen. Der frühe Erhebungszeitpunkt führt zudem zu einer eingeschränkten Belastbarkeit der Daten. Das Statistische Bundesamt betrachtet die Ergebnisse deshalb auch als „experimentelle Daten“.
Deutlich wird dies an den Zahlen zum Juni 2021. Sie wurden deutlich korrigiert. Hatten die vorläufigen Zahlen für den Juni noch einen Umsatzanstieg von plus 2,7 Prozent erkennen lassen, musste der endgültige Wert in der Zwischenzeit auf plus 2,3 Prozent herabgesetzt werden.