Neben der Frage wie teuer sind die Nahrungsmittel in den vergangenen zwölf Monaten in den einzelnen Ländern der Europäischen Union geworden, ist immer auch von Bedeutung, wie hoch der Anteil der eigenen Einkünfte ist, der in jedem Land ausgegeben werden muss, um die eigene Versorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern.
Er ist in Deutschland ausgesprochen niedrig. Nur in Irland und Luxemburg geben die Verbraucher einen noch kleineren Anteil ihrer Einkünfte für den Kauf von Nahrungsmitteln aus. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch im Rahmen einer Berechnung mit, die auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat beruht.
Lediglich 11,1 Prozent seines verfügbaren Einkommens gibt ein durchschnittlicher deutscher Haushalt für die Käufe von Lebensmitteln aus. Im Durchschnitt aller 27 EU-Staaten liegt dieser Wert bei knapp unter 16 Prozent. Noch geringere Anteile ihres Einkommens müssen lediglich die irischen (10,8 Prozent) und die luxemburgischen Haushalte (10,9 Prozent) ausgeben. Auch in Österreich fiel der Anteil mit knapp zwölf Prozent sehr niedrig aus.
In Ost- und Südeuropa wird viel Geld für Lebensmittel ausgegeben
In Osteuropa fällt das Bild ganz anders aus. Hier sind nicht nur die Lebensmittelpreise auf Jahresfrist besonders stark gestiegen. Erschwerend hinzu kommt, dass ein besonders hoher Anteil der eigenen Einkünfte für sie ausgegeben wird. Er liegt in Rumänien bei 28,3 Prozent und stellt damit innerhalb der EU den Spitzenwert dar.
Lettland ist ebenfalls stark betroffen. Das baltische Land verzeichnet innerhalb der EU den dritthöchsten Anstieg der Lebensmittelpreise und gibt gleichzeitig mit 23,4 Prozent den zweithöchsten Anteil seines Haushaltseinkommens für die Befriedigung dieser Bedürfnisse aus.
Einen hohen Anteil am verfügbaren Einkommen stellen die Ausgaben für Nahrungsmittel auch in der Slowakei mit 21,0 Prozent und in Bulgarien, wo 20,6 Prozent erreicht werden. In Spanien ist der Anteil ähnlich hoch. Auch Italien und Polen liegen über dem EU-Durchschnitt, während Frankreich leicht unter dem EU-Mittelwert liegt.