Für die deutschen Industrieunternehmen stellt die Beschaffung der benötigten Rohstoffe und Vorprodukte auch weiterhin eine große Herausforderung dar. Wie das Ifo Institut aus München zu Beginn der Woche meldete, sank die Zahl der Unternehmen, die über Materialengpässe klagen, nur leicht von 74,1 Prozent im Juni auf 73,3 Prozent im Juli ab.
Die aktuelle Umfrage bestätigt damit erneut, dass die Industrie auch weiterhin unter einer massiven Materialknappheit leidet. „Neben der grundsätzlichen Knappheit bei elektronischen Komponenten, tragen weiterhin auch Probleme in der weltweiten Logistik, insbesondere im Schiffsverkehr, zu den Beschaffungsproblemen bei“, berichtete Dr. Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen.
Kritisch ist die Situation auch weiterhin vor allem in den Kernbereichen der deutschen Industrie, doch selbst in der Metallerzeugung und -bearbeitung klagen immer noch 30,5 Prozent der befragten Firmen über Materialengpässe. Das ist annähernd ein Drittel der Unternehmen, dabei ist diese Branche noch jene, in der im Juli am wenigsten über Materialengpässe geklagt wurde.
Bei den Getränkeherstellern hat sich die Situation deutlich verschärft
Am höchsten ist der Notstand in Bereich der Elektrischen Ausrüstung. Hier klagen 92,9 Prozent der Unternehmen über fehlende Rohstoffe und Vorprodukte. Noch immer sehr stark betroffen sind auch die anderen Kernbranchen der deutschen Industrie. Im Maschinenbau klagen 90,7 Prozent der Unternehmen über eine unzureichende Material- und Rohstoffversorgung im Bereich der Datenverarbeitung sind es 90,1 Prozent.
Etwas darunter liegt mit 87,6 Prozent die Automobilbranche. Sehr groß ist der Engpass auch für die Unternehmen, die in der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen tätig sind. Hier klagen 79,5 Prozent der Unternehmen über fehlendes Material. Im Verarbeitenden Gewerbe liegt dieser Anteil bei 73,3 Prozent.
Auch bei den Getränkeherstellern hat sich die Lage deutlich verschärft. In dieser Branche stieg der Anteil der klagenden Unternehmen von 47,9 Prozent im Juni auf 70,5 Prozent im Juli. „Für die nächsten Monate gibt es keine Anzeichen einer deutlichen Erholung bei der Beschaffung wichtiger Werkstoffe“, kommentierte Klaus Wohlrabe die Ergebnisse und machte damit wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Krise.