Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bilden die fünf BRICS-Staaten. Sie haben sich am 23. Juni auf einem virtuellen Gipfel darauf verständigt, ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen zu wollen. Weit im Vordergrund steht dabei das Bemühen, die Dominanz des US-Dollars im Welthandel zu brechen.
Gerade an den Rohstoffmärkten ist diese erdrückend, denn alle wichtigen Rohstoffe werden an den verschiedenen Waren- und Terminbörsen der Welt in US-Dollar notiert. Wer Rohstoffe kaufen will, der muss sich zunächst US-Dollar besorgen und er muss auch technisch in der Lage sein, diese über das Swift-System an den Verkäufer zu übermitteln.
Was es bedeutet, von diesem System ausgeschlossen zu sein, erlebt Russland seit dem Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine. Russland kennt somit die Gefahr, die von der Dominanz des US-Dollars ausgeht, und auch die anderen BRICS-Staaten, allen voran China fürchten sie.
Noch fehlt es den BRICS-Währungen an internationaler Akzeptanz
Gesucht wird deshalb nach Wegen, den eigenen Handel ohne den Umweg über den US-Dollar und auch ohne die Nutzung des westlichen Swift-Systems abzuwickeln. Um diese Unabhängigkeit voranzutreiben, haben im Umfeld des virtuellen BRICS-Gipfels auch die Finanzminister der fünf Länder, die Notenbankchefs und führende Energiebeamte mit einander konferiert.
Bislang war die Verbindung zwischen den fünf Ländern eher lose, was auch den internen Problemen geschuldet war. Der Krieg in der Ukraine hat das Band allerdings fester werden lassen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sieht für sein Land die Chance, im Rahmen der sich aktuell vollziehenden geopolitischen Veränderungen mittelfristig zur führenden Weltmacht aufzusteigen.
Das größte Problem dabei ist die Dominanz des US-Dollars. Sie wird nicht leicht zu brechen sein, denn die BRICS-Währungen selbst sind vergleichsweise schwach und genießen international nicht eine dem US-Dollar vergleichbare Wertschätzung, die dazu führen könnte, dass auch andere Länder die indische Rupie oder den russischen Rubel als Abrechnungswährung benutzen, wenn sich ihre gegenseitigen Ein- und Ausfuhren miteinander verrechnen.