Schon in den letzten Tagen hatte das Münchener Ifo Institut berichtet, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft eintrübt. Einen deutlichen Schub bekam die negative Einschätzung auf die Zukunft Ende Februar durch den unerwarteten Einmarsch der russischen Truppen in die benachbarte Ukraine.
Nun wird deutlich, dass die verschlechterte Stimmung auch auf den den Arbeitsmarkt Konsequenzen haben wird, denn wie das Ifo Institut am Dienstag mitteilte, sinkt die Bereitschaft der Unternehmen neue Mitarbeiter einzustellen. Gemessen wird diese Bereitschaft regelmäßig im Ifo Beschäftigungsbarometer. Er ging im März auf 102,1 Punkte zurück.
Im Februar hatte der Index noch auf einem Stand von 104,3 Punkten notiert. Der nun erfolgte Rückfall auf 102,1 Punkte stellt den niedrigsten Wert seit Mai 2021 dar. Damit wird unverkennbar, dass die hohe Unsicherheit in der Wirtschaft Investitionen und Einstellungen schon sehr zeitnah beeinflussen wird.
Die deutsche Industrie wird spürbar vorsichtiger
Zwar zeichnet sich noch nicht ein schneller Anstieg der Arbeitslosigkeit ab. Doch das ist auch nicht unbedingt zu erwarten, denn in einer ersten Phase üben die Firmen meist nur mehr Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter. Erst etwas zeitversetzt, wenn die Krise länger anhält und die Auftragslage schlechter wird, steigt auch die Neigung, sich von Mitarbeitern zu trennen.
Noch ist dieser Punkt bei den meisten Firmen allerdings noch nicht erreicht, denn wie das Ifo Institut mitteilte, wollen die Unternehmen aus der deutschen Industrie durchaus weiterhin neue Mitarbeiter einstellen, wenn auch weniger stark als in den letzten Monaten.
Auch im Dienstleistungssektor hat der Beschäftigungsindikator nachgegeben. Er verbleibt aber auf einem hohem Niveau. Neue Mitarbeit werden derzeit verstärkt im Gastgewerbe gesucht. Eine deutliche Zurückhaltung, neue Stellen zu schaffen, besteht hingegen aktuell im Handel sowie im Baugewerbe.