Einen recht hohen Auftragsbestand und eine rekordhohe Auftragsreichweite meldeten auch im April die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zu Beginn der neuen Woche mitteilte, erhöhte sich der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im April im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt real um 1,0 Prozent.
Wie extrem die Lage innerhalb der deutschen Wirtschaft immer noch ist, zeigt ein Blick, auf das Vorjahr, denn im Vergleich zum April 2021 lagen die Aufträge im April dieses Jahres kalenderbereinigt real um 18,8 Prozent höher.
Im Vergleich zum März 2022 erhöhten sich die offenen Aufträge aus dem Inland nochmals um 0,6 Prozent. Noch stärker war der Zuwachs bei den Aufträgen, die aus dem Ausland zu verzeichnen waren. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent.
Der Auftragseingang ist bei vielen Unternehmen weiterhin höher als der Umsatz
Innerhalb der verschiedenen Branchen ist die Entwicklung allerdings höchst unterschiedlich verlaufen. So fiel bei den Herstellern von Vorleistungsgütern der Auftragsbestand im April um 0,5 Prozent, während er bei den Herstellern von Investitionsgütern um 1,3 Prozent anstieg.
Einen deutlichen Anstieg ihres Auftragsbestandes verzeichneten die Unternehmen aus dem Bereich der Konsumgüter. Ihre Auftragsbücher weisen aktuell 3,7 Prozent mehr offene Aufträge aus als noch im Vormonat. Obwohl weniger neue Aufträge hereinkommen, ist das Auftragsvolumen in vielen Firmen immer noch höher als das Umsatzvolumen.
In diesem Verhältnis werden die anhaltenden Lieferengpässe deutlich. Sie spiegeln sich auch in der Reichweite des Auftragsbestands wider. Er ist im April auf 8,1 Monate angestiegen und übertraf damit nochmals den Höchstwert vom März 2022 von 8,0 Monate. Beide Zahlen stellen die höchsten Werte dar, die seit dem Beginn der Zahlenreihe im Jahr 2015 beobachtet wurden.