Vor zwei Jahren waren in Deutschland in der Alten- und Krankenpflege insgesamt 954.000 Menschen beschäftigt. Viele von ihnen arbeiten nicht nur Teilzeit, sondern sind auch im Bereich der ambulanten Pflege tätig. Sie ist in den vergangenen Jahren im Vergleich zur stationären Pflege immer bedeutsamer geworden. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Der gestiegene Bedarf an Pflegekräften spiegelt sich in einem starken Anstieg der Mitarbeiterzahlen wider. Er betrifft die häusliche Altenpflege und die Altenheime weitaus mehr als die Krankenpflege. Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte beschäftigt waren, stieg ihre Zahl bis zum Jahr 2019 auf rund 954.000 an. Das entspricht einem Anstieg von 40 Prozent.
Besonders die ambulanten Pflegedienste wurden kräftig ausgebaut. Hier stieg die Zahl der beschäftigten Pfleger zwischen 2009 und 2019 um 61 Prozent an. Deutlich geringer war der Beschäftigungszuwachs im Bereich der stationären Pflege, wo nur ein Plus von 30 Prozent zu verzeichnen war.
Auch ältere erlernen den Pflegeberuf
Seit Jahren laufen Bemühungen, die Arbeit in der Pflege attraktiver zu machen. Ein wichtiges Element dieser Bestrebungen war, die Ausbildungsgänge zu reformieren. Es wurde ein neuer Ausbildungsgang der Pflege geschaffen, der die zuvor getrennten Berufszweige Altenpflege und Krankenpflege zusammenführt.
Zum Jahresende 2020 befanden sich insgesamt 53.610 Frauen und Männer in einer Ausbildung zur Pflegefachkraft. Erfreulich ist dabei, dass sich nicht nur jüngere Menschen für diesen Ausbildungsberuf entscheiden. So sind derzeit 17 Prozent der neuen Auszubildenden 30 Jahre und älter. Im Alter zwischen 30 und 39 Jahren sind elf Prozent der Auszubildenden, sechs Prozent der Azubis hatten beim Beginn ihrer Ausbildung sogar ein Alter von 40 Jahren und höher.
Auch der Anteil der Pfleger, die ihre Ausbildung im Ausland abgeschlossen haben, wird immer größer. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 17.500 im Ausland erworbene Abschlüsse in der Alten- und Krankenpflege anerkannt. Allerdings hat die Corona-Pandemie durch die mit ihr verbundenen Reisebeschränkungen dazu geführt, dass die Zahl der aus dem Ausland eingewanderten Pflegekräfte zuletzt keinen neuen Boom mehr erlebte.
Zwar lag die Zahl der anerkannten Auslandsabschlüsse auch im Jahr 2020 noch um sieben Prozent über dem Vorjahr, doch an den massiven Anstieg von 48 Prozent im Vergleich von 2018 zu 2019 kommt diese Zahl nicht annähernd heran.