Durch den Krieg in der Ukraine und den durch ihn mitverursachten weiteren Anstieg der Weizenpreise interessieren sich inzwischen nicht nur Agrarexperten dafür, wie viel Anbaufläche für welche Weizensorten zur Verfügung steht. Auch das Statistische Bundesamt ist der Frage nachgegangen und hat am Donnerstag eine interessante Statistik vorgelegt.
Ihr zufolge liegt die für den Winterweizen in diesem Jahr zur Verfügung stehende Anbaufläche in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen ist die Fläche für den sogenannten Sommerweizen, der erst im Frühjahr ausgesät wird, um fast drei Viertel angestiegen.
Winterweizen wird in diesem Jahr in Deutschland auf 2,89 Millionen Hektar angebaut. Das ist ein leichter Zuwachs von 0,6 Prozent gegenüber der Anbaufläche, die im Jahr 2021 für diese Getreidesorte zur Verfügung stand. Auf nur noch 1,22 Millionen Hektar zurückgegangen sind die Anbauflächen für Wintergerste. Das entspricht einem Rückgang um 1,4 Prozent. Auch für Roggen und Getreidemischungen, die bereits vor dem Winter ausgesät werden, ist die Anbaufläche um 596.800 Hektar oder 5,3 Prozent zurückgegangen.
Deutlich mehr Fläche für Sommerweizen und Sommergerste
Da die Aussaat dieser Getreidesorten bereits im vergangenen Herbst erfolgte, waren die Anbauentscheidungen der Landwirte zu diesem Zeitpunkt noch nicht vom Krieg in der Ukraine beeinflusst. Das ist bei Anbau von Sommergetreide anders. Hier wirkt sich der von Russland begonnene Krieg sehr deutlich aus, denn die Anbauflächen stiegen bei verschiedenen Getreidesorten zum Teil sehr stark an.
Im Gegensatz zum Winterweizen ist die Fläche, auf der in Deutschland Sommerweizen angebaut wird, nur sehr klein. Im laufenden Jahr werden voraussichtlich 53.100 Hektar zur Verfügung stehen. Das entspricht nur knapp zwei Prozent der Fläche, die für die Winterweizen reserviert ist. Dennoch erhöhte sich diese Anbaufläche im Vergleich zum Jahr 2021 um 73,5 Prozent.
Deutlich größer ist mit 358.500 Hektar die Anbaufläche für Sommergerste. Auch sie erfuhr im Vergleich zum Jahr 2021 mit einem Anstieg von 20,3 Prozent einen kräftigen Zuwachs und entspricht aktuell knapp 30 Prozent der Anbaufläche, die für Wintergerste zur Verfügung steht.