Im Juni 2022 hat die deutsche Industrie nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) Waren im Gesamtwert von 134,3 Milliarden Euro exportiert. Gleichzeitig wurden Rohstoffe und andere Güter im Wert von 127,9 Milliarden Euro importiert. Die Handelsbilanz wies dadurch wieder einen positiven Saldo von 6,4 Milliarden Euro aus.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 4,5 Prozent an. Ein deutliches Plus ergab sich auch im Vergleich zum Vorjahr, denn gegenüber dem Juni 2021 war ein kräftiger Anstieg von 18,4 Prozent zu verzeichnen. Noch stärker war der Anstieg der Importe. Er erhöhte sich auf Jahresbasis um 27,6 Prozent. Gegenüber dem Mai 2022 stiegen die Einfuhren hingegen nur um 0,2 Prozent an.
Erfreulich ist der erneute Überschuss von 6,4 Milliarden Euro in der Handelsbilanz. Er stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Mai 2022 dar, denn im Vormonat hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik lediglich bei plus 0,8 Milliarden Euro gelegen. Ein Jahr zuvor im Juni 2021 hatte Deutschland jedoch noch einen Überschuss von 13,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Exporte nach Russland nehmen wieder zu
Erhöht hat sich im Vergleich zum Mai auch der Warenaustausch mit der Russischen Föderation. In sie wurden im Juni Waren im Gegenwert von 1,2 Milliarden Euro ausgeführt. Das entsprach gegenüber dem Mai einem Anstieg von 14,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich jedoch ein Rückgang der Ausfuhren um 40,3 Prozent. Hingegen nahmen die Einfuhren aus Russland im Juni 2022 gegenüber Mai 2022 um 4,8 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu.
Wesentlich wichtiger für den deutschen Außenhandel sind allerdings weiterhin die EU-Länder und unter den sogenannten Drittstaaten die Vereinigten Staaten, China und das Vereinigte Königreich. In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden im Juni Waren in einem Gesamtwert von 72,9 Milliarden Euro ausgeführt. Die Einfuhren beliefen sich hingegen auf 62,8 Milliarden Euro. Dies entsprach einem Anstieg von 3,9 Prozent bei den Ausfuhren und 0,3 Prozent bei den Einfuhren.
Der Handel mit den Drittstaaten außerhalb der EU wird weiterhin von China und den USA bestimmt. Die meisten Außenfuhren gingen im Juni in die USA. Hier ergab sich gegenüber dem Mai ein Anstieg um 6,2 Prozent. Am meisten Waren importiert wurden dagegen aus China. Die Importe aus dem Reich der Mitte gingen im Juni allerdings um 3,9 Prozent auf 17,0 Milliarden Euro zurück.