Wachstumsraten wie die des zweiten Quartals 2021 hatte die deutsche Wirtschaft schon lange nicht mehr zu verzeichnen, denn in den Monaten April bis Juni wuchs das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahr nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 9,6 Prozent.
Berücksichtigt man bei der Berechnung der Wirtschaftsleistung auch die in der Zwischenzeit deutlich gestiegenen Preise, ergibt sich preis- und kalenderbereinigt immer noch ein deutlicher Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 9,6 Prozent. Die aktuelle Stärke ist allerdings eher der extremen Schwäche des Vorjahres geschuldet.
Wie der Rückblick auf die langen Zeitreihen zeigt, wurde der stetige Anstieg des BIPs im Jahr 2020 jäh unterbrochen, als die Wirtschaftsleistung im Zuge der Lockdown-Maßnahmen schlagartig auf das Niveau der Jahre 2010 und 2013 zurückfiel. Fast ähnlich steil wie der vorangegangene Abstieg vollzieht sich in diesem Jahr allerdings der Wiederanstieg.
1,5 Prozent Wachstum im Vergleich zum 1. Quartal
Auch innerhalb des Jahres ist die Tendenz positiv, denn im Vergleich zu den Monaten Januar bis März erhöhte sich die wirtschaftliche Gesamtleistung im zweiten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent. Auch dieser Anstieg ist zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass die Corona-Maßnahmen in den ersten beiden Monaten des Jahres noch zu starken Einschränkungen geführt hatten.
Nach neuesten Berechnungen ermittelte das Statistische Bundesamt für das erste Quartal 2021 einen Rückgang um minus 2,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2020, das gerade in den Monaten Januar und Februar noch nicht von Corona- Einschränkungen betroffen war.
Den im Winter noch deutlich spürbaren negativen Einfluss des Lockdowns hat die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2021 wieder aufgeholt. Maßgeblich zur Erholung beigetragen haben dabei erhöhte private und staatliche Konsumausgaben.