Die Auftragsbücher in der deutschen Industrie sind voll und die Nachfrage nach ihren Gütern ist hoch. Dennoch ist es der Industrie im vergangenen Jahr nicht gelungen, die negativen Auswirkungen der Pandemie und der politischen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung hinter sich zu lassen.
Diese Einschätzung gilt sowohl für das Gesamtjahr 2021 wie auch für den Monat Dezember, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, lag die reale Produktion im produzierenden Gewerbe im Dezember saison- und kalenderbereinigt um minus 0,3 Prozent unter dem Wert vom November 2021.
Auch im Vergleich zum Dezember 2020 ergab sich kalenderbereinigt ein deutliches Minus von 4,1 Prozent. Im November hatte die Industrieproduktion im Vergleich zum Oktober nach den revidierten Zahlen noch um 0,3 Prozent zugelegt und auch das Minus im Vergleich zum November 2020 hatte mit minus 2,2 Prozent deutlich niedriger gelegen.
2021 war für die Industrie bestenfalls ein durchwachsenes Jahr
Betrachtet man das Gesamtjahr, so hat sich die Lage im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 zwar verbessert. Doch das Niveau, das vor der Krise im Jahr 2019 erreicht worden war, konnte auch im vergangenen Jahr noch nicht wieder erreicht werden. So ergab sich gegenüber 2020 ein reales Plus von 3,0 Prozent, doch im Vergleich zum Jahr 2019 lag die Produktion im Produzierenden Gewerbe um 5,5 Prozent niedriger.
Wird der Dezember 2020 mit dem Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der politischen Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie in Deutschland verglichen, lag die Industrieproduktion in Deutschland saison- und kalenderbereinigt um 6,9 Prozent niedriger.