Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr 3.747 Petajoule Energie verbraucht. Das teilte das Statistische Bundesamt Destatis am Montag mit. Der Gesamtverbrauch entsprach gegenüber dem Vorjahresverbrauch einem Rückgang von 1,9 Prozent. Mit einem Anteil von 88 Prozent wurde der größte Teil der Energie bei der Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme verbraucht.
Die übrigen 12 Prozent wurden nicht energetisch eingesetzt und dienten beispielsweise zur Herstellung chemischer Produkte, Düngemittel oder Kunststoffe. Innerhalb der verschiedenen Energieträger stellte das Erdgas mit 31 Prozent die wichtigste Energiequelle vor dem Strom (21 Prozent) dar. Mineralöle und Mineralölprodukte sowie Kohle kamen auf einen Anteil von jeweils 16 Prozent.
Den größten Energieverbraucher stelle erneut die Chemische Industrie dar. Allein sie kommt auf einen Anteil vom 29 Prozent. Allerdings wird in diesem Sektor mehr als ein Drittel der aufgewendeten Energie für die Herstellung von Produkten benutzt und damit nicht energetisch eingesetzt. Auf einen Anteil von 22 Prozent kommt der Sektor der Metallerzeugung und -bearbeitung. Betriebe der Mineralölverarbeitung und Kokereien verbrauchten zehn Prozent der gesamtdeutschen Energiemenge.
Industrie erzeugte 52,9 Milliarden Kilowattstunden Strom
Die von der Industrie betriebenen Kraftwerke erzeugten im vergangenen Jahr 52,9 Milliarden Kilowattstunden Strom. Sie kamen damit auf einen Anteil von 15,5 Prozent an der gesamten deutschen Stromerzeugung von 342 Milliarden Kilowattstunden.
Innerhalb der Industrie waren beim Energieverbrauch jedoch große regionale Unterschiede zu beobachten. Schwerpunkte des Energieverbrauchs waren im Jahr 2020 Ludwigshafen am Rhein (210 Petajoule), der Rhein-Erft-Kreis (132 Petajoule), Saarlouis (85 Petajoule) und der Saalekreis (80 Petajoule).
Doch nicht nur das Erdgas spielt bei der Energieerzeugung eine große Rolle. An vielen Orten fallen die erneuerbaren Energien stärker ins Gewicht. Spitzenreiter ist der Kreis Stendal mit rund 15 Petajoule. Hier wird nicht nur die meiste regenerative Energie verbraucht, sondern auch von der Industrie erzeugt. Kohle als Energieträger kam hingegen vor allem im Rhein-Erft-Kreis, im Burgenlandkreis und im Kreis Soest zum Einsatz.