Dachten die Menschen früherer Generationen an den Wald, so dachten sie in erster Linie an Holz und Nahrung. Wild wird auch heute noch gerne gegessen und das Holz ist in seiner Bedeutung eher gestiegen als gesunken. Früher war es ein unverzichtbarer Rohstoff, insbesondere zum Heizen. Aber auch heute ist seine Bedeutung nicht zu unterschätzen.
Holz wird weiterhin im großen Stil Holz nachgefragt, zwar weniger zum Heizen als in früheren Jahrhunderten, doch papierlos ist auch unser modernes Büro noch nicht geworden und die online bestellten Produkte, wollen auch geliefert werden. Was einen stetig steigenden Bedarf an Verpackungsmaterialien und ihrem Grundrohstoff Holz bedingt.
Die Auswirkungen dieses anhaltend hohen Papier- und Holzbedarfs waren in diesem Jahr deutlich zu spüren, gerade im Frühjahr, als das Bauholz als einer der ersten Rohstoffe knapp wurde und im Preis sehr stark anzog. Nahezu überall auf der Welt stiegen die Holzpreise und erfreuten die Waldbauern.
Rohstofflieferant oder CO2-Speicher?
Eine intensive Nutzung der Wälder primär als Rohstoffquelle hat jedoch Folgen, denn es werden bevorzugt jene Baumsorten angepflanzt, die schnell wachsen. Extrem war diese Sicht auf den Wald zu DDR-Zeiten, als vorwiegend die besonders schnell wachsenden Kiefern gepflanzt wurden, bis zu 40 auf einem Hektar.
Heute werden andere Forderungen an die Waldbauern gerichtet und es ist nicht nur die Forderung nach mehr Ausgewogenheit bei den Pflanzungen und nach mehr Mischwald. Eine der extremsten Sichtweisen ist jene der Klimaaktivisten. Für sie sind Waldbauern die besten Freunde, wenn es darum geht, CO2 aus der Atmosphäre zu absorbieren und im Holz zu speichern. Aber wehe, das Holz wird geschlagen und als Rohstoff verwendet.
Spätestens in diesem Moment mutiert der Waldbauer, der auch an seinen eigenen Profit denkt, zu einem Feind, sodass die Forderung aufkommt, überhaupt keinen Holzeinschlag mehr vorzunehmen. Letztlich schlägt das Pendel damit in das gegenüberliegende Extrem aus und weder die DDR-Sichtweise auf das Holz noch jene der totalen Klimaaktivisten dürfte die angemessene sein.