Wer in den letzten Monaten gehofft hatte, der starke Anstieg der Preise würde mit der Zeit nachlassen, hat bislang vergeblich gehofft. Auch der Oktober 2021 bildete an dieser Stelle keine Ausnahme, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 18,4 Prozent an.
Auch im Vergleich zum September 2021 hat sich der starke Preisauftrieb nicht abgeschwächt. Denn im Oktober mussten für die gleichen Produkte im Schnitt 3,8 Prozent mehr bezahlt werden als noch im September. Man muss schon in das Jahr 1951 zurückgehen, um einen höheren Anstieg der Erzeugerpreise zu finden. Damals stiegen die Erzeugerpreise im November im Vergleich zum November 1950 um 20,6 Prozent an.
Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise ist auch weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Im Durchschnitt aller Energieträger lagen die Preise im Oktober 2021 um 48,2 Prozent über den Werten des Vorjahrs und allein gegenüber dem September 2021 ergab sich ein abermaliger Anstieg um 12,1 Prozent. Größter Preistreiber war dabei auch weiterhin das Erdgas, das sich gegenüber dem Vorjahr um 81,4 Prozent verteuerte. Auf dem zweiten Platz folgte der elektrische Strom. Er verteuerte sich um 49,6 Prozent.
Auch andere Warengruppen verteuern sich massiv
Die Energiekosten spielen beim Anstieg der Erzeugerpreise eine große Rolle, doch der alleinige Grund allen Übels sind sie nicht. Werden die Energiekosten aus den Preisen herausgerechnet, bleibt immer noch ein Anstieg der Erzeugerpreise um 9,2 Prozent gegenüber dem Oktober 2020 und ein Anstieg um 0,7 Prozent gegenüber dem September 2021.
Stark zur Verteuerung tragen derzeit auch die für Metalle und Metallvorprodukte zu bezahlenden Preise bei. Sie stiegen im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 18,1 Prozent an und im Vergleich zum September ergab sich ebenfalls ein deutlicher Anstieg von 0,9 Prozent. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen stiegen um 56,4 Prozent an, für Aluminium in Rohform war sogar ein Aufschlag von 67,4 Prozent zu bezahlen. Allein gegenüber dem September ergab sich beim Aluminium ein neuerlicher Anstieg um 13,1 Prozent.
Natürliche Produkte waren keineswegs billiger. Nichtmetallische Sekundärrohstoffen verteuerten sich im Vergleich zum Oktober 2020 um 95,7 Prozent, Nadelschnittholz sogar um 91,8 Prozent. Im Vergleich zum September 2021 ergab sich hier jedoch ein Rückgang von 9,9 Prozent. Auch Verpackungsmittel aus Holz waren 82,0 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.