Mit dem Klimaschutz ist Geld zu verdienen. Gleichzeitig steht die Sorge um das Klima der Zukunft derzeit sehr stark im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion. Beide Gründe führen dazu, dass der Klimaschutz für die Industrie immer wichtiger wird. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, lagen im Jahr 2019 die Umsätze, die mit Klimaschutzprodukten erwirtschaftet wurden, um 61 Prozent über den Werten des Jahres 2009.
Die Unternehmen des Produzierenden Gewerbes investierten im Jahr 2019 insgesamt 3,46 Milliarden Euro in den Klimaschutz, wobei die Ausgaben des Baugewerbes in dieser Zahl noch nicht enthalten sind. Im Jahr 2009 hatte der Investitionsbetrag noch bei nur 1,63 Milliarden Euro gelegen.
Nicht nur auf einer nominalen Basis haben sich die Investitionen in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Auch der Anteil der Klimainvestitionen an den Gesamtinvestitionen stieg von 2,6 Prozent im Jahr 2009 auf 3,6 Prozent im Jahr 2019 an. Einen wesentlichen Grund für diesen Anstieg stellen allerdings auch die inzwischen veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen und die staatliche Förderung dar.
Mehr als die Hälfte der Gelder fließt in die Nutzung der erneuerbaren Energien
Die gesellschaftlich geforderte Abkehr von kohlenstoffhaltigen Energieträgern spiegelt sich auch in den Investition wider, denn mehr als die Hälfte der aufgewandten Mittel (52,4 Prozent) floss in die Nutzung von erneuerbaren Energien (1,81 Milliarden Euro). Für die Steigerung der Energieeffizienz und Maßnahmen zu Energieeinsparung wurden weitere 1,14 Milliarden Euro ausgegeben.
Immer wichtiger wird der Bereich, in dem mit Waren und Dienstleistungen für den Klimaschutz Geld verdient wird. Er hat sich mittlerweile auf einen Umfang von 44 Milliarden Euro erhöht. Gegenüber 2018 ging dieser Umsatz leicht um -3,4 Prozent zurück. Im Vergleich zum Jahr 2009 ergab sich jedoch ein deutlicher Anstieg von 61 Prozent.
Mehr als die Hälfte dieses Umsatzes (57,0 Prozent oder 25,1 Milliarden Euro) wurden im Jahr 2019 mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und anderen Energiesparmaßnahmen erwirtschaftet. Weitere 38,8 Prozent, das entsprach insgesamt 17,1 Milliarden Euro, entfielen auf Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energieformen. Besonders bedeutend war dabei die Herstellung und Installation von Windrädern (9,6 Milliarden Euro).