Eine deutliche Warnung hat in dieser Woche der Internationale Währungsfonds (IWF) ausgesprochen. Sie richtete sich insbesondere an die Notenbanken. Es war die bislang stärkste Warnung dieser Art, die der IWF in den letzten Monaten ausgesprochen hat. Befürchtet wird, dass die wirtschaftliche Entwicklung nachlässt, während gleichzeitig die Inflation hoch bleibt – also das klassische Stagflationszenario der 1970er Jahre.
Das Wirtschaftswachstum werden von Gefahren belastet, mahnte der IWF, die in den letzten Monaten zugenommen hätte. Während das Wachstum weltweit sehr unterschiedlich verteilt sei, wächst gleichzeitig der Druck, den die steigende Inflation auslöst.
Neben der Delta-Variante des Corona-Virus warnt der IWF bei den Gefahren vor allem vor den angespannten Lieferketten und den steigenden Kosten für Nahrungsmittel und Treibstoff. Seine Prognose für die globale wirtschaftliche Entwicklung senkte der Internationale Währungsfonds um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent.
Deutliche Warnung an die Notenbanken
Diese Erholung folge einer Rezession, die im Jahr 2020 die Weltwirtschaft um -3,1 Prozent schrumpfen ließ. Für das kommende Jahr erwartet der IWF auch weiterhin ein Wachstum von 4,9 Prozent. Auch wenn die Prognose für das laufende Jahr nur wenig korrigiert wurde, so beunruhigt den IWF dennoch, dass es durchaus „große Abwärts-Revisionen in einzelnen Ländern“ gegeben habe.
Besonders stark betroffen sind Länder mit einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen. In ihnen wirkt nicht nur die Pandemie äußerst belastend. Auch die stark gestiegenen Lebensmittelpreise belasten hier deutlich stärker als in den Industrienationen, weil die Menschen einen höheren Anteil ihres Einkommens für die Befriedigung ihrer elementaren Grundbedürfnisse ausgeben müssen.
Ein stärkeres Wachstum verzeichnen derzeit jene Länder, die Energie und Rohstoffe exportieren. Sie profitieren von den stark gestiegenen Preisen, während gleichzeitig die Inflationsrisiken zunehmen. Die Notenbanken warnt der IWF deshalb „sehr sehr wachsam“ zu sein. Insbesondere müssten die geldpolitischen Rahmenbedingungen gestrafft werden, sollte sich der aufkommende Inflationsdruck als dauerhaft herausstellen.