Die Ausgaben die deutschen Haushalte für den privaten Konsum sind zwar im letzten Jahr wieder gestiegen, dennoch konnte das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 noch nicht wieder erreicht werden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Jahr 2021 immer noch um fünf Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Passend zum Weltverbrauchertag am 15. März 2022 legte das Statistische Bundesamt eine Auswertung zu den preisbereinigten Ausgaben der deutschen Haushalte für ihren privaten Konsum vor. Aus ihr geht hervor, dass das Konsumverhalten im vergangenen Jahr immer noch sehr stark von den politisch verordneten Corona-Maßnahmen geprägt war.
Selbst das schon schwache erste Corona-Jahr 2020 wurde nochmals unterboten, denn die Konsumausgaben der Deutschen lagen um 0,2 Prozent niedriger als im Krisenjahr 2020. Gegenüber dem Vorkrisenniveau 2019 ergab sich so ein Minus von fünf Prozent. Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf den Lockdown im ersten Quartal 2021 und auf die neuerlichen Einschränkungen zum Jahresende hin.
Gesättigte Nachfrage nach Kraftfahrzeugen und Möbeln
Nicht überraschend ist, dass Konsumenten, die zuhause eingesperrt werden, deutlich weniger konsumieren als Verbraucher, denen ihre Freiheit nicht genommen wird. In den Phasen des Lockdowns bzw. der Einschränkungen gingen die Konsumausgaben deutlich zurück. Sowie die Restriktionen jedoch wieder gelockert wurden, stiegen die Ausgaben erneut an.
Auf einem hohen Niveau liegen auch weiterhin die Ausgaben für Nahrungsmittel, während für Freizeit und Kultur aber auch im Gastgewerbe deutlich weniger Geld ausgegeben wurde. So ergab sich im Vergleich zum Jahr 2019 eine Steigerung der Aufgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 3,4 Prozent. Gegenüber 2020 waren diese Ausgaben jedoch mit einem Minus von 0,3 Prozent leicht rückläufig.
In Hotels und Gaststätten wurde hingegen nochmals weniger Geld ausgegeben als im Vorjahr. Hier betrug der Rückgang gegenüber 2020 1,7 Prozent, sodass im Bereich der Gaststätten nur knapp 65 Prozent der Ausgaben des Jahrs 2019 erreicht wurden. Sättigungseffekte waren hingegen bei den Käufen von Autos und Möbeln zu beobachten. Hier spielte auch die zeitweilige Absenkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 eine Rolle.
Sie führte dazu, dass geplante Käufe vorgezogen wurden. Entsprechend schwach fielen die Zahlen für 2021 aus, denn die Ausgaben für Einrichtungsgegenstände gingen im Jahr 2021 um 1,7 Prozent zurück, jene für langlebige Gebrauchsgüter sogar um 4,8 Prozent. Massiv zurück gingen die Käufe von Kraftfahrzeugen. Sie lagen auch wegen der anhaltenden Lieferengpässe um 16 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.