Für das Baugewerbe war der Februar 2022 ein durchwachsener Monat, denn der Auftragseingang ermäßigte sich im Vergleich zum Januar 2022 um minus 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich nominal jedoch ein Plus, von dem nach Abzug der Inflation allerdings nicht mehr viel übrig blieb. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Errechnet wurde das Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Januar 2022 auf realer und saison- sowie kalenderbereinigter Basis. Wie stark die Inflation inzwischen die Preise beherrscht zeigt der Vergleich zum Vorjahr. So lag der Auftragseingang in diesem Februar nominal zwar um 8,6 Prozent über jenem vom Februar 2021. Real und kalenderbereinigt wurde daraus jedoch ein Minus von 4,3 Prozent.
Erfreulich war noch die Entwicklung des Umsatzes. Er stieg im Bauhauptgewerbe im Februar 2022 gegeben über dem Vorjahr auf realer Basis um 11,0 Prozent an. Auf nominaler Basis ergab sich sogar ein Umsatzzuwachs von 26,5 Prozent. Die Freude darüber dürfte im Baugewerbe jedoch getrübt sein, weil die Auftragseingänge von heute die Umsätze von morgen sind und sich hier bereits eine Abschwächung ankündigt.
Hohes Umsatzwachstum im Jahresvergleich
Obwohl der Auftragseingang im Februar 2022 ein Volumen von 7,7 Milliarden Euro aufwies und damit um 8,6 Prozent über dem Auftragseingang vom Februar 2021 lag, ergab sich real ein Minus. Dieses ist in erster Linie auf die inzwischen deutlich gestiegenen Baupreise zurückzuführen.
Nominal verbuchte das Bauhauptgewerbe im Februar 2022 einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro. Gegenüber dem Februar 2021 entsprach dies einem Anstieg von 26,5 Prozent. Zwei Effekte waren für diesen massiven Umsatzanstieg verantwortlich: Durch das Auslaufen der zeitweisen Absenkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 war es zu Vorzieheffekten gekommen. Sie bedingten, dass die Umsätze auch im Februar 2021 noch vergleichsweise niedrig waren.
Zu der schwachen statistischen Ausgangslage gesellte sich als zweiter Grund für den starken Umsatzanstieg die rasante Preisentwicklung im vergangenen Jahr. Sie führte dazu, dass der Umsatz auf realer Basis nur um 11,0 Prozent höher lag als noch im Februar 2021. Die Zahl der im Bauhauptgewerbe beschäftigten Personen stieg im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 Prozent an.