Einen kräftigen Anstieg seines Auftragsbestandes verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe im Mai. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, erhöhte sich der Auftragsbestand im Vergleich zum April 2022 im Mai um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Auftragsbestand um 16,8 Prozent.
Ermittelt wird diese Zahlenreihe vom Statistischen Bundesamt seit dem Jahr 2015. Innerhalb dieser Zeit gab es keinen Monat, in dem das Verarbeitende Gewerbe einen höheren Auftragsbestand aufwies als im Mai 2022. Der bisherige Höchstwert konnte damit erneut überschritten werden.
Für die Unternehmen der Branche ist diese Entwicklung nicht nur erfreulich, denn dass der Auftragsbestand auch weiterhin so hoch ist und neue Rekorde erreicht hat nicht allein mit der Zahl der neuen Aufträge zu tun. Ganz entscheidend für die aktuelle Situation ist auch, dass die alten Aufträge auf Grund von anhaltenden Problemen bei der Belieferung mit Rohstoffen und Vorprodukten nur schleppend abgearbeitet werden können.
Die noch offenen Aufträge reichen für 8,1 Monate
Im Vergleich zum April erhöhten sich die offenen Aufträge aus dem Inland um 0,7 Prozent. Deutlich schwächer war mit einem Plus von 0,3 Prozent der Zuwachs von Aufträgen, die vom Ausland aus erteilt worden waren. Unverändert bleib der Auftragsbestand bei den Herstellern von Vorleistungsgütern.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg der Auftragsbestand hingegen um 0,4 Prozent an. Besonders hoch war die Steigerung mit einem Plus von 3,5 Prozent im Bereich der Konsumgüter. Die Reichweite der noch offenen Aufträge hat sich im Vergleich zum April nicht verändert. Sie liegt weiterhin bei hohen 8,1 Monaten.
Eine leichte Entspannung hat sich für die Unternehmen dadurch ergeben, dass der Auftragsbestand mit einem Plus von 0,1 Prozent deutlich schwächer anstieg als die Umsätze. Sie erhöhten sich um 3,2 Prozent, sodass zumindest ein Teil der noch offenen Aufträge von den Unternehmen abgearbeitet werden konnte.