Für die krisengeschüttelte Lufthansa kommt der warme Geldregen, den ihrer Frachtsparte Lufthansa Cargo derzeit einfliegt, gerade zur rechten Zeit, denn er hilft, einen Teil jener Löcher zu stopfen, die zuvor durch die Conrona-Pandemie an anderen Stellen entstanden sind.
Mehr Geld wird in der Frachtsparte nicht allein dadurch verdient, dass die Preise angehoben werden konnten. Auch die zuvor durchgeführten Maßnahmen tragen ihren Teil zum Erfolg bei. Wert gelegt wird bei Lufthansa Cargo mehr als in anderen Teilen des Konzerns auf Flexibilität und Effizienz. Das zahlt sich jetzt aus.
Weil viele Airlines ihrer Langstrecken-Passagierjets immer noch am Boden lassen, kam es auch im Geschäft der Luftfracht in den letzten Monaten zu deutlich höheren Preisen. Mit dem Anstieg der Frachtraten in der Containerschifffahrt, die sich fast verzehnfacht haben, kommen die Preisanstiege aber dennoch nicht mit.
Neue Flugzeuge für die Nische
Lufthansa Cargo hat in den letzten zehn Jahren mehrere Programme zur Steigerung seiner Effizienz durchlaufen. Das Letzte wurde im Jahr 2019 unmittelbar vor dem Beginn der Corona-Pandemie angestoßen. Es half der Konzerntochter, anschließend leichter durch die Krisenmonate zu kommen.
Auch die Flotte wurde deutlich verändert. Flogen bis vor wenigen Jahren noch die betagten Frachtmaschinen vom Typ MD 11, sind heute nur noch Maschinen des Typs Boeing 777F im Einsatz. Sie stellen derzeit die modernsten Frachtmaschinen dar und sind mit einer speziellen Außenlackierung versehen, die den Kerosinverbrauch um bis zu 1,3 Prozent senkt.
Ein weiterer Grund für den Erfolg der Fracht-Sparte ist die Spezialisierung auf ganz bestimmte Dienstleistungen im Frachtgeschäft. Geflogen wird nicht mehr alles, was irgendwie Geld bringt, sondern bevorzugt Spezialtransporte, die von anderen Airlines nicht angeboten werden, weil beispielsweise die Fracht besonders gekühlt oder schonend bewegt werden muss.
Alles in allem bestätigt der Erfolg das Geschäftsmodell, denn in den ersten neun Monaten des Jahres hat Lufthansa Cargo einen Überschuss von 946 Millionen Euro erwirtschaftet und das traditionell umsatzstärkste Quartal läuft gerade noch.