Zum 1. Januar ändert sich nicht nur die Jahreszahl. Auch das Briefporto wird erhöht. Für die Beförderung eines klassischen Standardbriefs mit bis zu 20 Gramm Gewicht werden im neuen Jahr 85 Cent zu bezahlen sein. Gegenüber dem aktuellen Porto ist dies ein Anstieg um fünf Cent oder 6,25 Prozent.
Eine Postkarte wird ab Neujahr 70 Cent kosten, was gegenüber den bisherigen Preisen sogar einem Aufschlag von zehn Cent oder 16,66 Prozent entspricht. Wer noch alte Briefmarken zu Hause hat, kann diese selbstverständlich weiter verwenden. Es muss allerdings das erhöhte Porto in Form einer zusätzlichen Briefmarke mit auf den Brief geklebt werden.
Anderenfalls wird ein Strafporto berechnet. Allerdings hat die Deutsche Post AG erklärt, in diesen Fällen zum Jahresanfang kulant sein zu wollen. Ähnlich sei die Post in früheren Jahren auch verfahren, wenn das Porto erhöht wurde, erklärte ein Sprecher des Bonner Unternehmens.
Briefmarken als Inflationszeugen
Auch schwerere Briefe und andere Sendungsarten werden sich zum Jahreswechsel verteuern. Begründet wurde die Erhöhung des Portos mit einem weiter sinkenden Aufkommen an Briefsendungen und gleichzeitig höheren Kosten. Zuvor hatte die Bundesnetzagentur als zuständige Regulierungsbehörde die Portoerhöhung geprüft und für zulässig erklärt.
In der Regel beantragt die Deutsche Post AG bei der Bundesnetzagentur alle drei Jahre eine Erhöhung des Briefportos. Die ab dem 1. Januar 2022 geltenden Preise sollen deshalb bis Ende 2024 Gültigkeit haben. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.
Wer ein Gefühl dafür entwickeln will, wie schnell sich die Inflation in die Geldbeutel der Menschen brennen kann, sollte einen Briefmarkenkatalog zur Hand nehmen und sich die Ausgaben der 1970er Jahre ansehen. Kosteten zu Beginn des Jahrzehnts Postkarte und Standardbrief noch 20 bzw. 30 Pfennige, stieg das Porto bis 1979 auf 50 bzw. 60 Pfennige an.