Für die deutsche Bauwirtschaft war das vergangene Jahr, obwohl es in weiten Teilen immer noch durch die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus geprägt war, ein gutes Jahr, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe gegenüber 2020 um 1,0 Prozent an.
Im Vergleich zum Vormonat ergab sich jedoch ein kräftiges Minus, denn im Januar lagen die Umsätze um minus 3,2 Prozent unter jenen vom Dezember 2021. Dabei lagen die Umsätze im Dezember 2021 nochmals um 3,2 Prozent unter jenen vom Dezember 2020. Beim Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass diejenigen Wirtschaftszweige, die im Dezember 2021 die größten Einbußen meldeten, im Dezember 2020 Rekordumsätze erzielt hatten.
Geschuldet war diese Entwicklung zu einem großen Teil der zeitweisen Absenkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020. Sie führte dazu, dass viele große Schlussrechnungen noch in den Dezember 2020 vorgezogen wurden, um so noch in den Genuss der verringerten Mehrwertsteuersätze zu kommen.
Beschäftigung steigt stärker als der Umsatz
Innerhalb der einzelnen Sparten des Baugewerbes konnten die Zimmerei mit +6,4 Prozent und der Bereich der Sonstigen spezialisierten Bautätigkeiten, die keinem der anderen Bereich zugerechnet werden können, wie etwa die Betonarbeiten, mit +9,1 Prozent den größten Umsatzzuwachs verzeichnen. Hingegen verbuchten der Rohrleitungstiefbau und Kläranlagenbau mit -5,7 Prozent einen Umsatzrückgang.
Am stärksten gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen im Dezember 2021 die Umsätze beim Sonstigen Tiefbau. Zu ihm gehört beispielsweise der Wasserbau. In diesem Segment war ein Anstieg um 5,2 Prozent zu verzeichnen. Die größten Umsatzeinbußen verzeichneten hingegen der Rohrleitungstiefbau und Kläranlagenbau mit -17,1 Prozent sowie der Bereich Zimmerei und Ingenieurholzbau mit -14,1 Prozent.
Positiv entwickelte sich die Zahl der Beschäftigen im Baugewerbe. Sie stieg im Jahresvergleich um 1,4 Prozent an und entwickelte sich damit stärker als die Umsätze der Firmen. Auch im Vergleich zum Dezember 2021 ergab sich bei der Zahl der Beschäftigen ein Plus von 1,2 Prozent.