Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass weltweit im Jahr 2020 deutlich weniger Bier getrunken wurde. Der Bierausstoß der Brauereien ging nach Berechnungen des weltweit größten Hopfenhändlers Barthhaas aus Nürnberg um 4,9 Prozent auf knapp 1,82 Milliarden Hektoliter zurück.
Damit wurden die ursprünglichen Erwartungen der Experten, die mit einem Rückgang der Produktion um acht bis vierzehn Prozent gerechnet hatten, zum Glück für die Branchen weit verfehlt. Vollkommen unbesorgt blicken Deutschlands Brauer dennoch nicht in die Zukunft.
Zwar hat sich ein großer Teil des Bierkonsums von den Gaststätten in die eigenen vier Wände verlagert, doch allein in Deutschland stehen Hunderte von Betrieben weiterhin mit dem Rücken zur Wand und kämpfen um ihr Überleben. Gerechnet wird damit, dass die Betriebe im Schnitt acht bis zehn Jahre benötigen werden, um die betriebswirtschaftlichen Verluste der vergangenen Monate ausgleichen zu können.
Besorgter Blick in die Zukunft
Damit sich diese Erwartung allerdings nicht als eine Illusion erweist, dürfen die kommenden Monate jedoch keine negativen Überraschungen mehr bringen. Mit sorgenvollem Blick wird deshalb die Entwicklung der Inzidenzzahlen verfolgt und die Gefahr eines neuerlichen Lockdowns lässt die Sorgenfalten tiefer werden.
Sollte es erneut zu Veranstaltungsverboten und flächendeckenden Schließungen für Restaurants und Kneipen kommen, dürften viele mittelständigen Betriebe diese Maßnahmen wirtschaftlich nicht mehr überleben. Denn auch die Zahlen für die ersten Monate des laufenden Jahres sind nicht wirklich berauschend.
Bis einschließlich Mai sank der Bierausstoß der Brauereien nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um weitere sechs Prozent. Das ist bereits der zweite Rückgang in dieser Größenordnung hintereinander, denn schon im Jahr 2020 ging der Bierausstoß der Brauereien um 5,5 Prozent auf 87 Millionen Hektoliter zurück. Hinter China, den USA, Brasilien und Mexiko bleibt Deutschland vor Russland und Japan mit diesen Produktionsmengen jedoch noch der fünftgrößte Bierproduzent weltweit.